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mals die Tendenz bestand, die Hilfe der
Entente für den Kampf gegen die Bolsche*
wisten anzunehmen. Auf einer Sitzung der
Abteilung, auf der ich zugegen war, befür*
worteten die Sozialdemokraten Tumarkin
und Onipko den Gedanken einer „Anleihe“
bei der Entente für die Zwecke der Militär*
arbeit; sie lehnten auch die Intervention
nicht ab. Die Meinungen waren geteilt; aber
an Zustimmung zu dieser Stellungnahme
fehlte es nicht.
Auf der vereinigten Sitzung der Militär*
abteilung und des Büros des Militäraus*
Schusses, die etwa zwei Tage vor der Auf*
Iösung der Nationalversammlung stattfand,
wurde ein Kampfstab eingesetzt. An ihm
nahmen teil: Oberstleutnant beim Generalstab
Poradjelow (Sympathisierender der Sozial*
revolutionäre, gehörte während des Junker*
aufstandes dem Stab der Aufständischen
an), Onipko und ich. Es wurde das Quartier
des Generalstabs in Aussicht genommen
(Ecke Bassejnastraße und Litejny*Prospekt).
Gleich auf der ersten Sitzung des Stabes, die
sich mit dem konkreten Aktionsplan be*
faßte, zeigte es sich, daß meine Stellung*
nähme derjenigen Poradjelows entgegen*
gesetzt war. Er stellte folgenden Plan auf:
wir berechnen genau unsere Streitkräfte und
verteilen sie; jede Abteilung bekommt einen
bestimmten Auftrag, etwa das Smolnyinsti*
tut, das Telephonamt oderi dergleichen zu be*
setzen. Ich erklärte diesen Plan für unaus*
führbar, da ich der Meinung war, daß wir