39
auftreten müsse, um dann, im Verlaufe der
Revolution, mit Hilfe der Massen, die Macht
in die Hände zu nehmen.
Wir veranstalteten eine Zusammenkunft
zwecks Verhandlungen. Es nahmen daran
vier Personen teil: ich, Lepper, Filonenko
und ein Mitglied der Rechtsorganisation, der
von mir erwähnte Soldat des Preobrashenski*
regiments. Wir waren bestrebt, auf dieser
Zusammenkunft die Kräfte unseres „Bundes*
genossen“ möglichst genau zu ermitteln. Wir
erfuhren, daß Filonenko außer seinem Ein*
fluß in dem Preobrashenski*, Ssemjonowski*
und im Wolhynischen Regiment, auf welche
Regimenter er am meisten zu rechnen schien,
noch über gewisse Offiziers„stoß“gruppen
(ihre numerische Stärke suchte Filonenko zu
verhüllen, man konnte aber herausfühlen,
daß sie nicht übermäßig groß war) und über
eine „Einwohnerwehr“ aus sympathisieren*
den Bürgern, wie er sich selbst ausdrückte,
verfügte. Filonenko suchte unsere Stärke zu
ermitteln, um sich nicht „übertölpeln zu
lassen“. Wir malten sie ihm übertrieben aus.
Nach dem Sturz der Bolschewisten wollte
Filonenko ein bürgerliches Kabinett schaffen;
als dessen Mitglieder sollten fungieren: Kar*
taschow, der an der Organisation Filoncnkos
aktiv teilnahm, Paltsch.inski, Lwow, der
frühere Oberprokurator des Heiligen Synods,
Peschechonow, Konowalow und wohl noch
Kischkin. Wir fragten wiederholt, wer zürn
Ministerpräsidenten ausersehen sei, doch
schwieg sich Filonenko darüber aus. Wir