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Arbeiterpartei sein, sie erklärten immer, die
Intellektuellen, die Bauern und die Arbeiter
seien gleichwertige revolutionäre Kräfte, und
eine Bauernpartei zu sein, war ihr größter Ehr*
geiz. Die russischen Marxisten ohne Unterschied
der Richtung, Martow und Plechanow, Lenin und
Trotzki, haben schon bei der Gründung der
Partei der Sozialrevolutionäre diese als eine
kleinbürgerliche revolutionäre Partei charakteri«
siert. Als solche, als eine sich in erster Linie
auf das Bauerntum stützende kleinbürgerliche
Intellektuellenpartei, haben die Sozialrevolu«
tionäre die Revolution des Jahres 1905 und 1906
überstanden. Aber die zweite Revolution, die sie
im Zustande einer vollkommenen politischen Zer»
Setzung traf, hat gezeigt, daß, mochte die Kritik
des Marxismus noch so scharf sein, sie über«
trumpft wurde durch die Kritik der geschieht«
liehen Wirklichkeit. In der zweiten Revolution
sammelten sich um die Sozialrevolutionäre
Millionen von Bauern. Sie waren dadurch die
stärkste Partei der Märzrevolution, und sie er«
litten Bankrott in erster - Linie darum, weil sie
sich im Lichte und im Feuer der ersten acht Mo«
nate der Revolution nicht nur als eine antiprole«
tarische, sondern auch als eine antibäuerliche
Partei erwiesen haben. Sie haben, als sie an der
Macht waren, sich mit aller Kraft gegen die
Lösung der Agrarfrage gestemmt, sie haben die
Bauern auf die Zeit nach dem Kriege vertröstet,
obwohl sie wußten, daß der demobilisierte, ent«
waffnetc Bauer der Willkür der Weißen Garden,
die die Junker organisierten, ausgeliefert wird.
Sie warfen die Bauern in Gefängnisse, die es