Full text: Zur Preispolitik

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2 Ref erente »material 
LDP und CDU 
SED 
Preisniveau des Schwarzen Marktes zusammenb'rechen 
würde, bleibt ein mangelndes Angebot von Waren be 
stehen, weil 
a) Rohstoffe fehlen, 
b) die Produktionskapazität nickt sofort den gesamten 
Bedarf decken kann, 
c) ein Teil unserer Arbeitsleistung für die Beseiti 
gung von Kriegsscbäden und Reparationsleistungen 
in Anspruch genommen werden wird. 
Zumindestens eine vorübergehende Zeit wird ein Teil 
der verdienten Löhne und Gehälter nicht restlos in 
Waren angelegt werden können. 
Preisstopp lähmt nicht die V/irfschaft 
Unternehmerkreise der LDP und CDU erheben gegen 
Magistrat und Preisamt den Vorwurf, daß die Preis 
politik wirtschaftsfremd und wirtschaftstötend sei. 
Wenn einerseits alle Preise ohne Ausnahme auf den 
Stand vom 1. April 1945 zu senken sind, werden aber 
auch Ausnahmen genehmigt, sofern die Betriebe durch 
Kriegsfolgen oder heute teilweise mit unrationelleren 
Methoden fabrizieren müssen oder andere teurere 
Materialien verarbeitet werden, erhöhte Transport 
kosten anfallen oder durch den Übergang von der Stein 
kohle zur Braunkohle tatsächliche höhere Fabrikations 
kosten als früher entstehen. 
Jeder Fabrikant, der mit so veränderten Methoden 
arbeitet, kann beim Preisamt die Bewilligung eines ent 
sprechend höheren Preises beantragen, und er ist nicht 
gezwungen, auf Kosten seiner Substanz zu arbeiten. 
Wir lehnen es aber ab, daß Unternehmer in ihre Preise 
Dinge einkalkulieren, die mit der heutigen Fabrikation 
nichts zu tun haben, sondern lediglich den Versuch dar 
stellen, das durch den Krieg verlorene Sachvermögen 
neu zu akkumulieren und die durch den Krieg einge-
	        
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