Full text: Beschlüsse der Konferenzen von Vertretern der Zentralverbandsvorstände

116 
Segten macht folgende Mitteilung: Oudegeest hat telegraphiert, daß die 
Internationale am 8. März in Amsterdam tagen soll. Heute kommt nun ein- Tele 
gramm: „In Bern anwesende Gewerkschaftsvertreter von Frankreich, Oesterreich, 
Böhmen, Bulgarien, Schweden, Dänemark, Norwegen, Schweiz, halten Abhaltung 
internationaler Konferenz am 3. Februar oder einen der folgenden Tage in Bern für 
notwendig. In diesem Sinne fit an Oudegeest ein Telegramm abgesandt. Wollen Sie 
an ihn und uns telegraphieren, daß Sie mit Vorschlag einverstanden sind und sofort 
Delegierte abordnen werden." 
Dazu schlägt Legten folgende Antwort vor: „Oudegeest hat Internationale für 
8. März berufen. Deutschland delegiert nur zu dieser gemäß Berner Beschluß anbe 
raumten Konferenz." 
Die Konferenz beschließt demgemäß. 
Punkt 3 
Arbeitsgemeinschaft und Arbeitskammern. 
L e i p a r t berichtet eingehend über die bisherige Tätigkeit in dem vorläufigen 
Zentralvorstand der Arbeitsgemeinschaft und behandelt auch die Kostenfrage, zu deren 
Deckung die Gewerkschaften beizutragen haben. Bei der Durchführung der Satzungen 
haben sich Schwierigkeiten ergeben, weil die Unternehmer nicht gewillt sind die Mit 
kontrolle der Gewerkschaften bei allen wirtschaftlichen Maßnahmen anzuerkennen. So 
bald die Organisation einigermaßen durchgeführt ist, wird der Zeitpunkt der Aufstellung 
endgültiger Satzungen gekommen sein. Es ist bereits in der letzten Sitzung des Zentral 
vorstandes eine Kommission zur Vorbereitung von Satzungsänderungen eingesetzt. 
Uebereinstimmung mit den Unternehmern besteht darin, daß die Arbeitsgemeinschaften 
bis MM Zustandekommen der gesetzlichen Arbeitskammern diese zw ersetzen haben. Die 
Arbeitgeber halten sogar die Arbeitsgemeinschaft für vollkommener wie Arbeitskammern 
und sähen Arbeitskammern als das Grotb der Arbeitsgemeinschaften an. Demgegenüber 
halten die Arbeitnehmerlvertreter aber an dem Standpunkt fest, daß sie auf den öffent 
lich rechtlichen Boden der Arbeitskammern nicht verzichten können. Neben der Ent 
scheidung dieser Frage hält es Redner für notwendig, daß in die Arbeitsgemeinschaft 
auch einer der tüchtigsten Gewerkschaftler mit voller Arbeitskraft in das Bureau der 
Arbeitsgemeinschaft hineingesetzt wird. 
In der schr lebhaften Dàtte werden die Erfahrungen der einzelnen -Vertreter 
bei Schaffung der Arbeitsgemeinschaften für die verschiedensten Gewerbe und In 
dustrien ausgetauscht. Anis besonderen Wunsch der Bergarbeiter entscheidet die Kon 
ferenz gegen zwei Stimmen, daß für den Bergbau und das Hüttenwesen entsprechend 
einer Verordnung des Reichsarbeitsamts Arbeitskammern eingerichtet werden sollen. 
Der Entsendung eines Gewerkschaftsvertreters in das Büro der Arbeitsgemeinschaft 
Wird zugestimmt und mit großer Mehrheit der Genosse Cohen gewählt. Dieser soll 
auch gleichzeitig an Stelle Schlickes als Vertreter in das Demobilmachwngsamt 
eintreten. 
, * * 
* 
Zu Punkt 4. 
Zurückhaltung und Zwangsbcschäftigung der deutschen Kriegsgefangenen 
wird nach einigen informatorischen Mitteilungen Legiens über die Zahl und 
Verwendung der deutschen Kriegsgefangenen folgende Resolution àstimnmg an 
genommen: 
„Protest gegen die Zurückhaltung deutscher Kriegsgefangener. 
Die Konferenz der Vorstandsvertreier erhebt im Namen der gewerkschaftlich 
organisierten Arbeiterschaft Deutschlands Einspruch dagegen, daß nach Abschluß des 
Waffenstillstandsvertrages entgegen allen Grundsätzen des Völkerrechts die deutschen 
Kriegsgefangenen zurückgehalten werden, während von Deutschland die Kriegs gefangenen 
restlos ausgeliefert sind.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.