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Sie Protestiert insbesondere gegen die von der französischen Regierung beschlossene
Verwendung der Kriegsgefangenen zur Zwangsarbeit in den zerstörten Gebieten Nord-
frankreichs. Die Konferenz ersucht die gewerkschaftlichen Organisationen aller Lander,
sich diesem Protest anzuschließen und ihren Einfluß zur Aushebung dieser ungeheuer
lichen Maßnahme geltend zu machen."
Zu Punkt 5
Bestimmung über Zeit und Ort des nächsten Gewerkschaftskongresses
wird beschlossen, diesen pimi 30. Juni nach Nürnberg einzuberufen. Auf Anregung von
Thomas und Leipart wird eine Kommission eingesetzt, die sich mit der Frage
eines Aktionsprogrammes für die Gewerkschaften, der Ausarbeitung von Satzungen für
den ,,©uni)' der Gewerkschaften" und miit der Sozialilsierungsfragc befassen soll. Der
Kommission gehören an: Brey, Diermeyer, Hübsch, Legien, Leipart,
P a e p l o w , S a s s e n h a ch , S e i tz , Sachse, Schlicke, Schumann.
Zu Pünkt 6
Verschiedenes
liegt eine Anfrage des Genossen Zeiske vor, welche Maßnahinen zur Erreichung des
V e r h o t e s d e r. g e w e r b s m ä ß i g e n Stellenvermittlung, ergriffen sind
und welche Erfolge erzielt wurden.
Wissel gibt die an das Reichsarbeitsamt gerichtete Eingabe, sowie die Antwort
der Regierung bekannt. Die Anwort wird von allen Rednern abfällig beurteilt und
zum Teil sehr scharf kritisiert.
* *
Gegen einen Artikel im „Gastwirtsgehilfen" vom 9. Januar erhebt Genossin Hanna
Einspruch, weil darin in ganz unzulässiger Weise gegen die Beschäftigung weiblicher
Arbeitskräfte Stellung genommen wird.
Die Konferenz schließt sich einstimmig der Kritik an und wünscht zur Vermeidung
einer öffentlichen Erklärung gegen den Artikel, die Zurücknahme der abfälligen Notiz.
* ... *
S a chs e beantragt die „Oswi a t a" im Interesse der beteiligten Organisationen
wieder achttägig erscheinen zu lassen. Der Antrag wird den beteiligten Verbänden durch
schriftliche Umfrage zun Begutachtung unterbreitet. ■
* ^ §
Gegen die B es ch l a g n ah m e d e r Ha nd el s f lo t t c haben die Reeder Protest
erhoben. Die Konferenz lehnt es ab, sich diesem Protest anzuschließen.
Vom Verband der Sattler und Portefeniller wird angefragt, wie es die einzelnen
Organisationen mit der B e i t r a g s p f l i ch t der beim Sicherheitsdienst
befindlichen Mitglieder halten und einheitliche Stellungnahme gewünscht.
Eine einheitliche Auffassung besteht nicht, die Konferenz überläßt die Entscheidung
den einzelnen Verbänden.
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Die Zahlstelle Stuttgart des Deutschen Holzarbeiterverbandes hat den Antrag
gestellt, die GeneralkomniHsion solle für die gesetzliche F e ft l e g in n g eines
Mindestlohnes unter Berücksichtigung der Berufs- und Ortseigentümlichkeiten
wirken.
Die Konferenz entscheidet, daß eine Agitation im Sinne dieses Antrages zurzeit
nicht eingeleitet werden kann.
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