Full text: Beschlüsse der Konferenzen von Vertretern der Zentralverbandsvorstände

19 
Wirtschaftsleben sich wieder wesentlich gebessert. Zahlreiche Betriebe sind iuiebctr 
geöffnet und die Produktion ist wieder ausgenommen worden. Die Beschäfti 
gungsmöglichkeit ist gestiegen, >vie der Rückgang der Arbeitslosigkeit beweist. 
Diese günstige Entwickelung ist zu einem nicht unerheblichen Teile durch das 
verständige Zusammenwirken der Organisationen der Arbeitgeber und djer 
Arbeiter herbeigeführt worden. In den verschiedenen Gewerben und Jndjnstrien 
haben Unternehmer- und Arbeitervertreter sich zu gemeinsamer Arbeit vereinigt, 
um die Schwierigkeiten zu beseitigen, die der Oeffnnng der Betriebe und' der 
Aufnahme der Produktion entgegenstanden. Als geradezu vorbildlich dürfte die 
von den großen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbändcn des Baugewerbes 
und der Baunebengewerbe am 13. Oktober d. I. gebildete „Arbeitsgemeinschaft 
zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Baugewerbe" anzusehen sein. Sie 
hat sich die Aufgabe gestellt, zur Erhaltung der Bolkskraft während des 
Krieges die daniederliegende Bautätigkeit möglichst zu heben. 
Es könnte sicherlich viel mehr zur Hebung des Wirtschaftslebens geleistet 
werden, wenn allgemein nach dem vom Baugelverbe gegebenen Beispiel verfahren 
würde. Die wirtschaftliche Rüstung der kriegführenden Staaten ist für den 
Ausgang des Weltkrieges von ebenso großer Bedeutung als die militärische 
Rüstung. Es gilt deshalb, das Wirtschaftsleben Deutschlands unter allen Um 
ständen zu sichern und auf eine möglichst gesunde Basis zu stellen. 
Geleitet von diesem Bestreben, fragen wir ergebenst an, ob Sie bereit sein 
würden, auf die Ihnen angeschlossenen Unternehmerorganisationen dahin ein 
zuwirken, daß, soweit es noch nicht geschehen ist, ein Zusammenarbeiten mit den 
zuständigen Arbeiterorganisationen angestrebt und durchgeführt wird. 
Eventuell könnte in einem von Ihnen und uns gemeinsam zu erlassenden 
Aufruf zu einem Vorgehen in dem von uns gewünschten Sinne aufgefordert 
werden. Zur weiteren Begründung unseres Vorschlages sind wir eventuell in 
einer gemeinsaiüen Sitzung gern bereit. 
Ihrer gefälligen Erklärung entgegensehend, 
hochachtungsvoll 
Die Generalkommission, gez.: Baue r. 1 " 
Darauf ist mehrere Wochen später die nachstehende Antivort eingegangen: 
„Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, 
Berlin W. 35, Schöncberger Ufer 13. 
Berlin, den 16. Dezember 1914. 
An die Gcneralkommission der Gewerkschaften Deutschlands 
Berlin. 
Den Eingang Ihres geehrten Schreibens vom 25. v. M. dankend bestätigend, 
teilen wir Ihnen ergebenst mit, daß die Angelegenheit in unserer nächsten Vor- 
} standssitzung zur Erörterung gestellt werden soll. 
Hochachtungsvoll 
Bereinigung, der Deutschen Arbeitgeberverbände. 
I. A. (Unterschrift.)" 
Ein weiterer. Bescheid ist nicht ergangen. 
sJm weiteren Verfolg der Sache würde noch folgender Schriftwechsel geführt: 
Berlin, den 17. Februar 1915. 
An die Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. 
Berlin W. 3.5. 
Unterm 16. Dezeniber v. I. bestätigen Sie uns den Eingang unseres 
Schreibens vom 25. November 1914 und teilten uns mit, daß die An 
gelegenheit in Ihrer nächsten Vorstandssitzung zur Erörterung gestellt iverden 
sollte. Da uns bisher eine weitere Nachricht nicht zugegangen ist, gestatten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.