waren kleine Betriebe enthalten.^ Usw. Hier Kerben uns Sie für ben Handel
geltenden Ziffern also in einer Weise gebracht, als wären sie in den früher
mitgetheilten nicht schon drin enthalten. Die Absicht der Täuschung liegt hier
klar zu Tage.
In einer Beziehung aber bessert sich Herr Bürger. Er unterschlägt
— pardon, vergißt — hier nicht die Zahl der Betriebe, denn er hats
nicht nöthig. Aber ganz ohne Mausen gehts auch jetzt nicht ab.
Es gilt folgende Tabelle der Zahl der Betriebe:
1882
1895
Die Zunahme
betrug also
Kleinbetriebe mit 1—ö Personen . . .
246.400
481.000
83 Prozent
Mittelbetriebe mit 6—10 Personen . .
18.700
88.800
81 ..
Mittelbetriebe mit 11—60 Personen . .
7.900
16.500
98 ..
Die Reichsstatistik dagegen bringt folgende Zahlen:
1832
1896
Zunahme
Kleinbetriebe mit 1—6 Personen . . .
676.238
905.453
-s- 84 Prozent
Mittelbetriebe mit 6—10 Personen . .
18.667
83.753
} + 80 ,,
Mittelbetriebe mit 11—50 Personen . .
7.874
15.618
Großbetriebe mit mehr als 60 Personen
463
959
-f- 107 „
Die Zahlen für die Mittelbetriebe stimmen, nicht aber die für die Klein
betriebe. Kein Wunder, hier wird dasselbe Verfahren angewendet: die kleinsten
Kleinbetriebe existieren auch hier nicht für unsern Statistiker, der sich mit solchen
Kleinigkeiten nicht abgiebt. Durch ihre Weglassung — sie nahmen nur um 5,3
Prozent zu — gelingt es ihm, die Zunahme der Kleinbetriebe im Handel von
84 auf 83 Prozent hinaufzuschrauben. Der französische Falschspieler in Lessing's
„Minna von Barnhelm" korrigirt das Glück. Unser deutscher Biedermann
korrigirt die tvirthschaftliche Entwickelung. Aber der Franzose brüstete sich nicht
mit seiner Ehrlichkeit und zeterte nicht über die Unehrlichkeit der Andern.
Immerhin, auch nach der Reichsstatistik ist die Zunahme der kleinen Handels
betriebe eine sehr große, sie ist mehr als doppelt so groß, wie die der Bevölkerung.
Aber was beweist das? Die Großbetriebe im Handel wachsen noch viel
rascher, sie vermehren sich mehr als siebenmal so schnell wie die Be
völkerung. Ihre Konkurrenz muß also die Kleinbetriebe aufs äußerste bedrängen,
da aber diese trotzdem noch schneller wachsen als die Bevölkerung, muß zu der
Konkurrenz, die ihnen die großen Geschäfte, Waarcnhäuser und Konsumvereine
machen, noch die Konkurrenz kommen, die die kleinen sich unter einander machen.
Daß die kleinen Handelsbetriebe so rasch zunehmen, trotzdem gleichzeitig die
großen wachsen, rührt gerade vom Rückgang des Klein
betriebes im Handwprk her. Die zu Grunde gehenden Handwerker
müssen doch irgendwo ein Unterkommen finden; so weit sie nicht Lohnarbeiter
werden, strömen sie dem Zwischenhandel zu, den sie überfüllen. Dieft
Ueberfüllung ist kein Zeichen von Gesundheit des Kleinbetriebes, sondern eine
Folge des Niederganges und eine Ursache weiteren Niederganges. Früher oder