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Auch sie erreichen ihren ersten Höhepunkt 1873. Von da an betrug in Preußen
(von 1878 an gelten die Daten für das Deutsche Reich) der Steinkohlenpreis
pro Tonne in Mark (nach Neumann Spallart, Uebersichten der Weltwirth
schaft, 1884):
1873 1874 1875 1879 1832
10,94 10,56 7,62 4.50 6.18
Von La an (nach den schon erwähnten Viertcljahrsheften)) Mager
kohle. Essen:
1882 1885 1890 1896 1897 1893 1899 1900 1901
6,2 4.7 11,0 7.7 8.3 8.6 8,9 9.5 9,5
Also auch hier von 1873 bis 1885 ein Sinken, seitdenr jedoch fast ständige
Hochhaltung des Preises.
Dabei sind aber alle die hier mitgetheilten Preise solche des Großhandels.
Sie werden sehr erhöht durch den Zwischenhandel, und dessen Kosten
wachsen immer mehr. Bürger hat triumphircnd darauf hingewiesen, daß die
Zahl der Handelsbetriebe um so viel rascher wächst, als die Bevölkerung. Im
Handelsgewerbe hat die Zahl der Hauptbetriebe von 1882—1895 um 40 pCt.,
die der darin beschäftigten Personen um fast 60 pCt. zugenommen, während die
Bevölkerung blos um 14,5 pCt. wuchs. Die Zwischenhändler produziren aber
nichts, sie vermehren nicht die Zahl der Produkte. Nehmen sie rascher zu, als
die Bevölkerung, dann müssen sie entweder denselben Antheil vom Gesammt-
produkt der Gesellschaft, der auf sie entfällt, in entsprechend mehr Portionen
theilen, also kümmerlicher leben, oder sie müssen diesen Antheil vergrößern, das
heißt, die von ihnen verkauften Produkte vertheuern. Oder aber, und das ist
meist der Fall, beides tritt ein.
Statistisch läßt sich diese Thatsache leider noch nicht feststellen. Aber wir
dürfen doch nicht glauben, daß in der Wirklichkeit nur das vorhanden ist, was
tzine statistische Aufnahme gefunden hat.
Der Mensch muh aber nicht blos essen, sondern auch wohnen. Die
Wohnungspreise spielen eine gewichtige Rolle in den Ausgaben des Arbeiters.
Bürger schweigt davon. Holen wir sein Versäumnitz durch einige Daten nach.
Aus Wien berichtet Paul Schwarz in den neuen Untersuchungen über die
Wohnungsfrage (herausgegeben vom Verein für Sozialpolitik, 1801)), es sei
dort aus Len KM durchschnittlich ein Wiethszins gekommen von
1869 63 ft.
1880 . .... 76 fl.
1890 80 fl.
In Berlin betrug nach C. I. Juchs der durchschnittliche Miethspreis einer
Wohnung
1815 . . .
. 117 Mark
1830 . . .
. 255 „
1873 . . .
. 613 „
1882 . . .
. 697 „
1892 . . .
. 674 „
Nach Andreas Voigt (in derselben Publikation des Vereins für Sozial
politik) beträgt die Steigerung des Bodenwerthes in manchen neueren Theilen
Berlins von 1865 bis 1895 1000 bis 2000 pCt.l So
Untere Friedrichstadt 1028 Prozent
Nosenthaler Vorstadt 1071
Stralauer Mertel 1244 „
Schöneberger Vorstadt 1957 „