Full text: Das Geheimnis der jüdischen Weltherrschaft

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„Glauben Sie mir, Signor," sagte der Gelehrte, 
„weniger die Aussicht auf die Lösung Ihres Versprechens 
und damit die Erfüllung eines meiner eifrigsten Wün 
sche, als die Tatsache, nach drei Jahren wieder etwas von 
Ihnen zu hören, war es, was mich erfreute und mich trieb, 
Ihren kurzen Zeilen sofort zu folgen und die Reise von 
Berlin hierher nach Prag zu machen." 
„Ich komme zu diesem Zweck direkt von Mailand. 
Mein Brief war allerdings sehr kurz. Haben Sie ihn 
bei sich?" 
„Ja: ich weiß die Seiten auswendig, so oft habe ich 
sie gelesen. Sie lauten: Mein Lebensretter! ich habe 
Ihnen einst gelobt, Ihnen den wahren Schlüssel de« 
Kabbala zu verschaffen, wenn ich Gelegenheit dazu fände; 
ich halte zwar sonst nicht viel von geschworenen Eiden, 
aber icb bin bereit, diesen zu halten, wenn Sie mich am 
8. Oktober abends 10 Uhr unter der Nepomuk-Statue 
auf der alten Moldaubrücke zu Prag treffen wollen. 
Darunter Ihr Name." 
„Richtig, so war es. Bestehen Sie noch immer auf 
Ihrem Wunsch?" 
„Mehr als se! Sie werden der Wisienschaft einen 
unbezahlbaren Dienst leisten?" 
„Der Wisienschaft?" sagte spöttisch der Fremde. 
„Die sollte mich sicher nicht dazu veranlaßen, wenn es 
nicht meine eigene Neugier täte. Hören Sie, Doktor, 
beugen Sie sich etwas über die Brüstung, denn was wir 
zu verhandeln haben, dürfen kaum die Wellen der Mol 
dau hören, wenn wir uns nicht beide einer» sicheren Tode 
aussehen wollen." 
Der junge Gelehrte sah seinen Gefährten etwas er 
staunt an, befolgte aber seinen Wunsch. 
Cs ist Zeit, daß wir etwas über die Persönlichkeit 
dieses Mannes sagen..
	        
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