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Aramia: Sag das nicht, mein Freund; deine
Herrlichkeit ist groß. Nun blicke dorthin zum Licht
und Recht, steh, wie es strahlt.
Iah diel: Ich lese: Gehe hin und erhöhe Selig
keiten durch dein Dasein!
Aramia: Das verstehe ich, mein Freund! Komm!
(Beide schwinden, Hand in Hand, durch einen hohen
Säulengang, der wie hellpolierter Jaspis schimmert,
zu einem großen Saal, dessen kristallene Türen sich
von selbst öffnen.)
Iah diel: Wer sind diese unaussprechlich schönen
Engel, die da auf uns zueilen?
Aramia: Das sind unsere Kinder, Jahdiel,
die vor uns überwunden haben.
Jahdiel: Wäre ich nicht unsterblich, ich verginge
vor Freuden.
Die Engel: Erhöhet ist die Herrlichkeit des Er
habenen über deinem Haupte. Vater! hier sind deine
Kinder. (Stumme, himmlische Umarmung und Feier.)
Jahdiel: Ich trinke Ströme voll Seligkeit! —
Kinder, ihr seid vollkommene Jünglinge und Jung
frauen; wer hat euch erzogen?
Die Engel: Wir waren bis jetzt im Kinderreich,
wo wir unter der Aufsicht deiner Mutter, unserer
Großmutter, zu nützlichen Bürgern des Reiches Gottes
gebildet worden sind. Nun rief uns unsere Mutter
ab und führte uns in deine Wohnung; hier, sagte
sie, werdet ihr den Vater sehen, denn er kommt aus
dem Lande der Sterblichkeit und hat überwunden,
hier sollt ihr bei ihm wohnen.
Aramia (öffnet noch eine große, weite, strahlende
Halle): Tritt auch hier herein, hier siehe deine frommen