Full text: Heimweh: eine Auswahl aus Jung-Stillings Werken mit biographischer Einleitung

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oder die Schwärmer" und vieles andere. Sein litera 
rischer Nachlaß, soweit er seine christlichen Schriften 
betrifft, ist in zwölf großen Bänden gesammelt worden 
und gehört jetzt zu den Seltenheiten in den buch- 
händlerischen Antiquariaten, befindet sich aber noch 
da und dort wohlverwahrt und hochgeehrt in mancher 
Privatbibliothek. 
Es war für Jung-Stilling eine herrliche Fügung 
seines himmlischen Führers, daß ihn der edle Kur- 
Ä fürst Karl Friedrich von Baden (seit 1806 
Großherzog, gest. 1811) im Jahre 1803 ohne be 
sonderes Amt, aber mit einem Ehrengehalt wieder nach 
Baden berief. Stilling ließ sich zuerst in Heidelberg 
nieder und siedelte im Frühjahr 1806 mit dem Range 
eines Geheimen Hofrates nach Karlsruhe über. Er 
hatte im Schloß seine Zimmer und speiste meistens 
an der großherzoglichen Tafefi Er besaß aber auch 
unweit des Schlosses ein Haus (Waldstraße 10), in 
dem seine Familie wohnte und in dem auch er sich 
viel aufhielt und in seinen reichlich zugemessenen 
Freistunden seiner Familie, seiner Schriftstellerei und 
seinem sehr ausgedehnten Briefwechsel lebte. Es war 
bei seiner Berufung Karl Friedrichs ausgesprochene 
Absicht, daß Stilling durch Briefwechsel und litera 
rische Arbeiten praktisches Christentum an des Kur 
fürsten Stelle fördern sollte. Dieser fromme Fürst sagte 
ihm: „Ich habe von Jugend auf den Wunsch gehabt, 
der Religion und dem Christentum alle meine Kräfte 
zu widmen. Allein Gott hat mir das Regcntenamt 
anvertraut, dem ich alle meine Kräfte schuldig bin. 
Sie sind nun der Mann, den Gott zu diesem Zwecke 
zubereitet hat." Nun war also die große Frage über
	        
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