Englische U-Boote in der Ostsee. Coronet und Falklands Kampf
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die U-Bootgefahr noch sehr erheblich, weil inan auch in der Ab
wehr noch nicht genügend Erfahrung und Übung besaß.
Am 6. November erhielten wir die Nachricht von dem sieg
reichen Gefecht unseres Kreuzergeschwaders am 1. November
bei Coronel an der chilenischen Küste. Vizeadmiral Graf Spee
hatte mit seinen Schiffen „Scharnhorst" und „Gneisennu"
und den Kleinen Kreuzern „Leipzig" und „Dresden" die
englischen Kreuzer „Good Hope", „Monmouth", „Glasgow"
und den Hilfskreuzer „Otranto" in offenem Seekamps
geschlagen. Die beiden feindlichen Großen Kreuzer waren
durch unser überlegenes Artilleriefeuer vernichtet, „Glasgow"
und „Otranto" hatten unter dem Schutz der herein
brechenden Nacht flüchten können. Groß war die
Begeisterung, daß es dem tapferen Admiral gelungen war, allen
Nachstellungen zum Trotz, seine Schiffe zu diesem Erfolg zu
führen, der dem Ansehen der englischen Überlegenheit zur See
einen schweren Schlag versetzte. Mit Stolz und Zuversicht
erfüllte diese Nachricht die Gemüter in der Flotte, und mit
Dankbarkeit gedachten wir der auf dem weiten Ozean ganz auf
sich allein gestellten Männer, die der Ehre unserer Flagge
unvergänglichen Ruhm erworben hatten. Aber es sollte ihnen
vom Schicksal nicht vergönnt sein, die Heimat wiederzusehen.
Sie, die dort bei den Falklandsinseln mit ihrem Führer auf
dem Meeresgrund ruhen, gaben uns ein leuchtendes Beispiel
von Heldenmut und Pflichtgefühl.
VI.
Beschießung von Scarborough und Äartlepol und
das Kreuzergefecht an der Doggerbank.
Es war vergebliches Bemühen gewesen, in den ersten
Kriegsmonaten durch die Art unseres Vorgehens dem Feind