Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Beschießung von Scarborough und Hartlepol 
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solche Verluste zuzufügen, daß von einem merklichen Kräfte 
ausgleich die Rede sein konnte. Die Erfolge des Minenkriegs 
wurden nicht bekannt, diejenigen der U-Boote fielen nicht schwer 
in die Wagschale, denn die torpedierten Schiffe hatten keinen 
großen Gefechtswert. Dagegen waren Vorstöße der Kreuzer 
eher geeignet, größere Teile der englischen Flotte aus den Häfen 
herauszulocken, wobei sich dann für das Eingreifen unserer 
Flotte günstige Gelegenheit bieten konnte, wenn sie in enger 
Fühlung mit den eigenen Kreuzern blieb. Dazu hätte sie aller 
dings die bisher inne gehaltene Grenze, nicht über 100 sw 
Abstand von Helgoland hinauszugehen, erheblich über 
schreiten müssen. Dann erst bekamen unsere Kreuzer 
einen wirklichen Rückhalt. Innerhalb der ihm gezogenen 
Grenze hatte sich der Flottenchef die erdenklichste 
Mühe gegeben: Hilfskreuzer waren ausgelaufen, die 
Minenvorstöße wurden trotz der erlittenen Rückschläge wieder 
holt, die U-Boote hatten die Erwartungen bei weitem über- 
trofsen und waren unermüdlich in Tätigkeit, selbst bis an eng 
lische Küstenwerke waren unsere Schiffe vorgedrungen, aber 
für die Flotte selbst bot diese Art der Kriegführung eine Ent 
täuschung. Das aus strategischen Gründen erklärliche Ver 
halten muhte auf den Geist der Schiffsbesatzungen als Mangel 
an Zutrauen wirken und die Zuversicht in die eigene Leistungs 
fähigkeit allmählich in bedenklicher Weife herabsetzen. Eine 
eindringliche Vorstellung dieser Verhältnisse mit der Bitte um 
größere Bewegungsfreiheit für das Flottenkommando wurde 
abschlägig beschieden. Die Begründung, welche der Admiral 
stab hierfür übermittelte, lautete etwa folgendermaßen: 
„Das Vorhandensein der Flotte, bereit zum Schlagen, 
hat bisher die Küste der Nord- und Ostsee frei vom Feinde 
gehalten und es erinöglicht, daß der Handel mit den neu 
tralen Ländern im Bereich der Ostsee wieder aufgenommen 
werden konnte. Die Flotte erspart dadurch der Armee den 
Schutz der Küsten und ermöglicht die Verwendung der dazu
	        
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