Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

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Das Gefecht beginnt; Hochseeflotte in verschärfter Bereitschaft 
gezählt. Hinter diesen Streitkrästen waren weitere Rauch 
wolken zu sehen, und „Stralsund" meldete, daß mindestens acht 
große Schiffe in nordnordwestlicher Richtung zu sehen feien. 
Der Kreuzeradmiral mußte daher annehmen, daß hinter 
diesen zahlreichen leichten Streitkräften noch weitere, stärkere 
Schiffsgruppen standen, und da er zunächst auf keine Unter 
stützung durch das eigene Gros rechnen konme, entschloß er sich, 
in südöstlicher Richtung mit hoher Fahrt weiterzulaufen. Die 
Torpedoboote wurden nach vorn geschickt. „Blücher" erhielt 
als letztes Schiff die Erlaubnis, nach eigenem Ermessen Feuer 
zu eröffnen, da von den nördlich stehenden Zerstörern einzelne 
sehr stark näher kamen, während sich die bei ihnen stehenden 
Kleinen Kreuzer in nördlicher Richtung weiter abhielten. 
Inzwischen waren um 9 Uhr 35 vormittags an Steuer 
bord achteraus in Richtung W bis WNW fünf starke Rauch 
wolken in Sicht gekommen, die bald als das erste englische 
Schlachtkreuzergeschwader erkannt wurden. Sie kainen mit 
hoher Fahrt schnell auf und eröffneten das Feuer auf sehr- 
große Entfernung, etwa 200 lim, allerdings zunächst, ohne 
unsere Kreuzer zu erreichen. 
Beim Flottenkommando in Wilhelmshaven waren die 
ersten Meldungen von einem Zusammenstoß unserer Kreuzer 
mit dem Feinde morgens um 8 Uhr 50 eingetroffen, wobei 
„Seydlitz" seinen Standort um 8 Uhr 45 in 54" 53' N.Br. 
und 3° 30' O.Lg. gemeldet hatte mit Kurs SO 20 sw und: 
acht große Schiffe, ein Kleiner Kreuzer und zwölf Zerstörer 
„gesichtet". Das Flottenkommando ordnete darauf sofort ver 
schärfte Bereitschaft für alle Schiffe und Torpedobootsflottillen 
an und ließ sie auf Schillig-Reede sammeln. Da unseren 
Kreuzern der Weg nach der deutschen Bucht offen stand, und 
die feindlichen Streitkräfte achteraus von ihnen Fühlung 
hielten, wurde angenommen, daß eine Gefahr für unsere 
Schiffe vorläufig nicht bestünde. Gegen y% 11 Uhr vormittags 
hatten sich die Linienschiffsgeschwader auf Schillig-Reede
	        
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