Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Das Kreuzergefecht an der Doggerbauk 
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zweifelhaft, schwere Verluste ohne entsprechende Gegenleistung 
wahrscheinlich und die Rettung des „Blücher" doch nicht 
möglich. 
Das Verhalten des Gegners zeigt die offenkundige Ab 
sicht, das Gefecht wohl im Vertrauen auf sein stärkeres Kaliber 
auf größte Entfernung zu führen, damit die Mittelartillerie 
unserer Schiffe (15 cm) auszuschalten und sich vor allem 
außerhalb Reichweite unserer Torpedowaffe zu halten. Es 
wäre ihm ein leichtes gewesen, auf nähere Entfernung heran 
zukommen, wie sich ja auch schon aus dem schnellen Auf 
dampfen ergeben hatte. Seine überlegene Geschwindigkeit 
setzte ihn in den Stand, die Größe der Gefechtsentfernung 
nach seinem Gefallen wählen zu können. Trotz der stark über 
legenen Artillerie und der günstigeren Stellung der englischen 
Linie ist ihr artilleristischer Erfolg in dem lang andauernden 
laufenden Gefecht kein sehr großer gewesen, wenn man be 
denkt, daß drei von ihren Schiffen mit je acht 34 cm, die beiden 
andern mit je acht 30,5 cm bestückt waren. Auf unserer Seite 
standen ihnen gegenüber zwei Schiffe mit je zehn 28-om-> 
„Blücher" mit zwölf 21-cw-Geschützen und „Derfflinger" mit 
acht 30,5-em-Geschützen. Bei der schwachen Panzerung des 
„Blücher", auf welchen als Schlußschiff unserer Linie, sich das 
meiste Feuer des Feindes vereinigte, ist seine Vernichtung 
durch die Artilleriewirkung nicht zu verwundern. 
So bedauerlich der große Menschenverlust auf „Seydlitz" 
durch das Umsichgreifen des Feuers in die Munitionskammern 
zweier Türme auch war, so sind daraus für die Zukunft hin 
sichtlich der Bereitstellung von Reservemunition wertvolle Leh 
ren gezogen worden, die uns in künftigen Gefechten zugute 
kamen. 
Die unerwartete Anwesenheit des Schlachtkreuzergeschwa 
ders am Morgen des 24. mit mehreren Gruppen leichter 
Kreuzer und einer großen Zahl von Zerstörern läßt darauf 
schließen, daß das Zusammentreffen doch wohl kein zufälliges
	        
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