Vorbereitungen für erhöhte Flottentötigkeit
162
Nisse waren ihre unzttlängliche Geschwindigkeit unb die Mög
lichkeit von Verwechselungen zwischen Freund und Feind.
Aber auch die zuerst erwähnte Methode bot schon die mannig
fachsten Aussichten, die darauf zu prüfen blieben, in welcher
Weise U-Boote am zweckmäßigsten vor den feindlichen Häfen
aufzustellen waren und wie sie sonst etwa in der Form von
beweglichen Minensperren als Flankenschutz oder in anderer
Weise angesetzt werden konnten.
Um über die U-Boot-Verwendung Gewißheit zu erhalten
und damit die Grundlage für die Tätigkeit der Flotte zu ge
winnen, begab ich mich am k, Februar nach Berlin zu einer
Besprechung beim Chef des Admiralstabs, an welcher auch
der Oberbefehlshaber der Ostseestreitkräfte, Prinz Heinrich von
Preußen, teilnahm.
Das Ergebnis dieser Zusammenkunft war die Feststellung,
daß es sich jetzt darum handele, mit England zum Endkampf zu
kommen. Unser maritimes Schwergewicht mußte durchaus in
die Nordsee verlegt werden, so daß für die Ostsee äußerste Be
schränkung aller Mittel geboten war. Der U-Boots-Handels-
krieg sollte in kurzer Zeit in uneingeschränkter Form aufgenom
men werden und das Flottenkommando die entsprechenden Vor
kehrungen treffen, Mit dem Beginn war bis zum 1, März zu
rechnen, da auch der Chef des Generalstabs, General von Falken
hayn, seine früheren Bedenken gegen den uneingeschränkten
U-Boots-Krieg in der Erkenntnis von der Bedeutung Englands
für die Stärke des feindlichen Widerstandes fallen ge
lassen hatte
Am 31. Januar waren neun Luftschiffe zum Angriff gegen
England aufgestiegen: „L 11, 13, 14, 15, 16, 17, 19, 20 und 21".
Bei diesem Angriff wurde zum ersten Male Liverpool erreicht,
wo größere Massen des aus Amerika herübergeschafften Kriegs
materials lagern muhten. Auch mehrere andere große Fabrik-
städte iui Innern Englands waren beworfen, die sich solcher
Angriffe schwerlich versehen hatten, aber fiir die Herstellung van