Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

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Beschleunigte Rückkehr 
des Geschwaders, die vierte Division, den Moldesund aufgesucht 
hatte. In ähnlicher Weise waren die großen und kleinen 
Kreuzer der Flotte sowie die Linienschiffe des I. und III. Ge 
schwaders auf andere Buchten, vorzugsweise den Sogne- und 
Hardangerfjord verteilt. Am Tage des Anlaufens, am Sonn 
abend, dem 25. Juli, erreichte uns die Nachricht von dem 
Ultimatum Österreichs an Serbien. Danach überraschte uns 
der Befehl nicht, zum sofortigen Auslaufen bereit zu fein. Schon 
am nächsten Tage, Sonntag nachmittag, liefen wir auf einen 
für die Flotte bestinunten Sammelpunkt, etwa 250 Seemeilen 
südlich vom Eingang des Nordfjords. 
Nach der Vereinigung der Flotte fanden sich die Ge 
schwaderchefs auf dem Flottenflaggschiff „Friedrich der Große" 
ein, wo Admiral von Jngenohl Eröffnungen über die politische 
Lage machte, über die Notwendigkeit, uns auf den Kriegs 
ausbruch vorzubereiten und auch der Annahme Ausdruck gab, 
daß England sich wahrscheinlich neutral verhalten würde. Hier 
über lag auch eine Nachricht vor, daß König Georg von Eng 
land sich dem Prinzen Heinrich von Preußen gegenüber in 
diesem Sinne geäußert habe. Trotzdem wurde unter An 
wendung aller kriegsmäßigen Vorsichtsmaßregeln der Weiter- 
marfch fortgesetzt: jedoch teilte sich die Flotte derart, daß das 
I. Geschwader unter Führung von Vizeadmiral von Laus, be 
stehend aus den vier Schiffen der Ostfrieslandklasse und den vier 
Schiffen der Nassanklasse, sowie die großen Kreuzer durch die 
Nordsee nach Wilhelmshaven dampfte, während das II. und 
III. Geschwader sich mit dem Flottenflaggschiff durch das Katte- 
gart nach Kiel begaben. Diese Teilung der Flotte ist der offen 
kundigste Beweis für die Zuversicht, daß uns kein Überfall von 
englischer Seite drohen könne; vielmehr wurde die Gefahr 
lediglich im Osten gesehen, und es erschien daher angezeigt, die 
Ostsee nicht ganz von großen Schiffen zu entblößen. 
Am 29. Juli lagen die Schiffe im Kieler Hafen und be 
trieben die planmäßig vorgesehenen Arbeiten, die zu dem eine.
	        
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