Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Unsere U-Boote und ihre Kampfesweise 
372 
schwieriges Handwerk mit sich brachte und von denen die 
Öffentlichkeit auch schon durch manche volkstümlich gehaltene 
Schriften Kenntnis erhalten hat 
Für die Ausdauer des Personals und die Güte des 
Materials legt die Fahrt des von Kapitänleutnant Rose ge 
führten „II 53" nach Amerika ein glänzendes Zeugnis ab. Das 
U-Boot erhielt am 11. September den Auftrag, sich zu der Zeit, 
als das Eintreffen des U-Handelsbootes „Bremen" in New 
London (Nordamerika) zu erwarten war, an der amerikani 
schen Küste einzufinden, um feindliche Streitkräfte, die die 
Ankunft des Handels-U-Bootes dort voraussichtlich erwarten 
würden, aufzusuchen und anzugreifen. Nach Erledigung dieser 
Aufgabe sollte das Boot für kurze Zeit New Port auf Rhode 
Island anlaufen, aber spätestens nach einigen Stunden wieder 
auslausen, um den amerikanischen Behörden keinen Anlaß zu 
bieten, das Boot festzuhalten. Die Ergänzung von Vor 
räten sollte, vielleicht Frischproviant ausgenommen, wenn 
irgend möglich, unterbleiben. Falls keine feindlichen Streit 
kräfte angetroffen würden, sollte es an der amerikanischen 
Küste Handelskrieg nach Prisenordnung führen. 
Am 17. September trat das Boot die Ausreise von Helgo 
land an. In der Nordsee traf es sehr schweres Wetter an 
Es herrschte SSW-Sturm und derartiger Seegang, daß das 
Wachtpersonal auf dem Turm des Bootes dauernd bis an die 
Brust im Wasser stand. 
Die Vorräte des Bootes hatten, um die Reise durchführen 
zu können, vermehrt werden müssen, vier Tauchtanks waren in 
Brennstoffbunker umgebaut, wodurch der Ölvorrat von 90 cbm 
auf 150 cbm vermehrt worden war; der Schmierölvorrat 
von 14y 2 cbm war als ausreichend für die Fahrt erachtet 
worden. Die Steigerung des Trinkwasservorrats und der 
Proviantvorräte kam hinzu, so daß das Boot eine Tiefgang 
vermehrung von 10 cm erhalten hatte. Über die Seeeigen-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.