Tätigkeit der Flotte im Zeichen des U-Bootkrieges
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Die I., Chef Korvettenkapitän Faulborn, setzte sich zu
sammen aus:
3 Halbslottillen zu je 2 Gruppen von 5 Torpedoboten.
Die II. Geleitflottille, Chef Kapitänleutnant Hoppenstedt,
bestand aus 6 Halbflottillen zu je 10 bis 12 Dampfern.
Den Minensuch- und Geleitfahrzeugen gebührt ein großes
Verdienst an der Möglichkeit der Durchführung des U-Boot-
kriegs.
Sie haben viele Verluste auf sich genommen, die sonst die
U-Boote erlitten hätten. Das hat sie nicht gehindert, ihrem
gefahrvollen Dienst mit gleicher Zuverlässigkeit jahraus jahrein
und allen Unbilden der Witterung trotzend obzuliegen. Uner
schrockenheit und seemännisches Geschick zeichneten Offiziere und
Mannschaften dieser Waffe vor allen anderen der Marine aus.
Den U-Booten fiel bei der Kriegführung der erfolg
bringende Teil der Tätigkeit zu; den Linienschiffen, im Verein
mit Kreuzern und Torpedobooten und besonders den Minen
suchverbänden, die Hilfsleistung zur Bewältigung der feind
lichen Abwehr, die sich in erster Linie in Überwindung des
Minengürtels betätigte, den England als erstes Hindernis für
das Herauskommen unserer Boote aus der Nordsee gezogen
hatte. Über die Verseuchung der Deutschen Bucht durch Minen
gibt die Karte einen Überblick.
Es war unmöglich, das ganze Gebiet bei seiner großen
Ausdehnung zu säubern. Die Kräfte genügten kaum, um fest
zustellen, wo überhaupt Minen lagen. Unsere Bemühungen
waren darauf gerichtet, zwei oder mehrere Wege, die mit
Sicherheit offengehalten werden konnten, zu besitzen: einen
nach Westen der Küste folgend, einen in der Mitte zwischen
Te:schelling und Hornsriff, einen nach Norden führend unter
der dänischen Küste entlang. Dieser letzte Weg hatte den Vor
teil, daß er den U-Booten bei der Rückkehr die Ansteuerung
erleichterte, indem sie sich schon außerhalb des englischen Sperr
gebietes an die Küste von Jütland heranfühlten und an ihr