Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

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Kaiserbesuch 
rungen als an den größten Teil der übrigen Besatzung. Im 
Wachdienst und jeder anderen Art des Schiffsdienstes ist mit 
jeder Mannschaftsgruppe auch die entsprechende Zahl von Offi 
zieren beschäftigt, die dabei keinerlei Erleichterungen den Mann 
schaften gegenüber haben: im Gegenteil sind sie den Unbilden 
der Witterung meist sehr viel stärker ausgesetzt, und an ihre 
Aufmerksamkeit beim Fahren in See werden viel höhere An 
forderungen gestellt. Selbst bei dem unangenehmen Dienst 
des Kohlsnnehmeus wirken die Offiziere in voller Zahl mit 
und gleichen dabei in ihrem Aufzug und der unvermeidlichen 
Verschmutzung völlig den Mannschaften. Diese schon im Frieden 
geübte Praxis, um möglichst hohe Leistungen bei der Kohlen 
übernahme zu erzielen, wurde im Kriege erst recht beibehalten, 
wo die anstrengende Arbeit des Ausfüllens der Kohlenbunker 
sehr viel häufiger vorgenommen werden mußte. 
Die Fahrt des Kaisers, zu welcher Se. Majestät sich auf 
dem Flottenflaggschiff „Baden" eingeschifft hatte, führte ihn 
zum ersten Male während des Krieges auf die hohe See hinaus 
und wurde zu einem Besuch der Insel Helgoland benutzt, um 
die dortigen Befestigungen und Hafeneinrichtungen zu besich 
tigen. Die Fahrt endigte in Cuxhaven, wo Se. Majestät die 
Besatzungen der MinensuchfloUillen begrüßte und an einzelne 
Führer und Mannschaften von Minenbooten Auszeichnungen 
verleihen konnte, die gerade einige Tage vorher einen Zu 
sammenstoß mit feindlichen Zerstörern gehabt hatten, deren 
. überfall von ihnen erfolgreich abgewiesen war, ohne daß wir 
dabei einen Verlust von Fahrzeugen zu beklagen hatten.
	        
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