Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Gefechte unserer leichten Streitkräfte 
434 
hinten. Daß einer der Panzerkreuzer auf einen Treffer unserer 
Kleinen Kreuzer hin sich zum Abdrehen bewogen fühlte, läßt 
darauf schließen, daß ihre Panzerung nicht sehr stark gewesen 
sein kann, wohl mit Rücksicht auf die bevorzugte hohe Ge 
schwindigkeit. 
Die Verluste auf unserer Seite betrugen: 21 Tote, 
10 Schwerverwundete und 30 Leichtverwundete. Die einzige 
Schiffseinheit, die dem Feinde zum Opfer gefallen ist, war der 
Vorpostendampfer „Kehdingen", der als Markschiff auf dem 
Anfangspunkt der Stichfahrt ausgelegt war. Auf dieses kleine 
Schiff lenkten die Engländer das Feuer ihrer 38-ew-Geschütze, 
so daß die Besatzung über Bord gehen mußte. Sie wurde, 
soweit nicht verletzt, von den Engländern aufgenommen und 
in Gefangenschaft gebracht. 
Unsere Kleinen Kreuzer haben ihrer Aufgabe, den Minen 
suchverbänden Deckung zu gewähren und sich selbst einzusetzen, 
voll entsprochen. Größere Erfolge zu erzielen, war ihnen bei 
dem Stärkeverhältnis leider nicht möglich, zumal auch die 
Unterstützung durch das Linienschiffstreffen recht spät einsetzte. 
Dies gab Veranlassung, füi künftige Unternehmungen ähnlicher 
Art die Unterstützungsgruppen stärker zu bemessen und sie, so 
weit es die Minenverseuchung irgend erlaubte, vorzuschieben. 
Die Beanspruchung, der unsere Vorpostenstreitkräfte von 
Linienschiffen dadurch ausgesetzt wurden, nahm erheblich zu. 
Die Arbeitsgebiete der Minensuchverbände lagen im Norden 
bis zu 180 Seemeilen, im Westen bis zu 110 Seemeilen von 
der Jade. Ohne kampfkräftige Deckung war ein Arbeiten auf 
so weit vorgeschobenem Posten nicht möglich. 
Von den Deckungsstreitkräften stand in der Regel die eine 
Hälfte unmittelbar hinter den Minensuchverbänden, die andere 
etwa 50 Seemeilen weiter rückwärts. An Tagen, an denen 
ausreichende Luftaufklärung gewährleistet war, wurde die 
Hälfte der Vorpostenstreitkräfte zur Deckung beansprucht; so 
bald aber die Luftaufklärung eingeschränkt war, beteiligten sich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.