Gefechte unserer leichten Streitkräfte
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hinten. Daß einer der Panzerkreuzer auf einen Treffer unserer
Kleinen Kreuzer hin sich zum Abdrehen bewogen fühlte, läßt
darauf schließen, daß ihre Panzerung nicht sehr stark gewesen
sein kann, wohl mit Rücksicht auf die bevorzugte hohe Ge
schwindigkeit.
Die Verluste auf unserer Seite betrugen: 21 Tote,
10 Schwerverwundete und 30 Leichtverwundete. Die einzige
Schiffseinheit, die dem Feinde zum Opfer gefallen ist, war der
Vorpostendampfer „Kehdingen", der als Markschiff auf dem
Anfangspunkt der Stichfahrt ausgelegt war. Auf dieses kleine
Schiff lenkten die Engländer das Feuer ihrer 38-ew-Geschütze,
so daß die Besatzung über Bord gehen mußte. Sie wurde,
soweit nicht verletzt, von den Engländern aufgenommen und
in Gefangenschaft gebracht.
Unsere Kleinen Kreuzer haben ihrer Aufgabe, den Minen
suchverbänden Deckung zu gewähren und sich selbst einzusetzen,
voll entsprochen. Größere Erfolge zu erzielen, war ihnen bei
dem Stärkeverhältnis leider nicht möglich, zumal auch die
Unterstützung durch das Linienschiffstreffen recht spät einsetzte.
Dies gab Veranlassung, füi künftige Unternehmungen ähnlicher
Art die Unterstützungsgruppen stärker zu bemessen und sie, so
weit es die Minenverseuchung irgend erlaubte, vorzuschieben.
Die Beanspruchung, der unsere Vorpostenstreitkräfte von
Linienschiffen dadurch ausgesetzt wurden, nahm erheblich zu.
Die Arbeitsgebiete der Minensuchverbände lagen im Norden
bis zu 180 Seemeilen, im Westen bis zu 110 Seemeilen von
der Jade. Ohne kampfkräftige Deckung war ein Arbeiten auf
so weit vorgeschobenem Posten nicht möglich.
Von den Deckungsstreitkräften stand in der Regel die eine
Hälfte unmittelbar hinter den Minensuchverbänden, die andere
etwa 50 Seemeilen weiter rückwärts. An Tagen, an denen
ausreichende Luftaufklärung gewährleistet war, wurde die
Hälfte der Vorpostenstreitkräfte zur Deckung beansprucht; so
bald aber die Luftaufklärung eingeschränkt war, beteiligten sich