Full text: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg: persönliche Erinnerungen

Englischer Einbruch in di« deutsche Bucht 
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westlich von Helgoland, jagen feindliche Kreuzer und Zer 
störer die V. Flottille. „Stettin" und „Frauenlob" (Kleine 
Kreuzer) werden zur Hilfe geschickt. Zweite U-Bootsflottille 
nimmt Angriffsstellung ein. Die weiteren von 9 Uhr vor 
mittags bis 5 Uhr nachmittags aufgenommenen Funksprüche 
ergeben folgendes: 
Es beteiligten sich an dem Kampfe noch I. und V. Torpedo 
bootsflottille, die Kleinen Kreuzer „Mainz", „Straßburg", 
„Köln", „Stralsund", „Ariadne", „Kolberg" und „Danzig" und 
die 2. Minensuchdivision. 
Auf feindlicher Seite standen mehrere Kreuzer der Städte- 
Klasse, Panzerkreuzer vom „Shannon"-Typ, vier Schlachtkreu 
zer unter Führung von Admiral Beatty auf „Lion", etwa 30 
Zerstörer und 8 U-Boote. 
Bon diesen U-Booten hatte eins um 6 Uhr vormittags ein 
Boot der ersten Torpedobootsflöttille, die mit Hellwerden in 
die Tagstellung der Vorposten eingerückt war, erfolglos mit 
zwei Torpedos beschossen. Über das weitere Verhalten der 
englischen U-Boote an diesem Tage sind von unserer Seite 
keine Beobachtungen gemacht worden, und es ist nicht fest 
gestellt, ob sie das Herauskommen unserer Schiffe aus den 
Flußmündungen ausnutzen sollten. Erfolge waren ihnen nicht 
beschieden, was aber bei der herrschenden Unsichtigkeit erklär 
lich ist. 
In dem Gefecht der Kreuzer und Torpedoboote sind aus 
unserer Seite gesunken Kleiner Kreuzer „Ariadne" und Tor 
pedoboot „V 187", Führerboot der ersten Flottille. Besatzung 
„Ariadne" zum größten Teil durch „Stralsund" und „Danzig" 
gerettet. Hälfte der Besatzung von „V 187" durch andere 
Boote der ersten Flottille aufgenommen. Mit „Köln" und 
„Mainz" besteht keine Funkspruchverbindung mehr. Sie sind 
beide gesunken. Einige Kreuzer („Straßburg" und „Stettin") 
sind beschädigt, ebenfalls die Torpedoboote ,,t) 8", „V 1" und
	        
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