Ariadne" gegen „Lion
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verursachte, so daß der Kesselraum wegen Rauchgefahr ver
lassen werden mußte. Damit fielen fünf Kessel aus, und
„Ariadne" wurde auf 13 Seemeilen Geschwindigkeit herab
gesetzt. Der Gegner, der nach seinem Schattenriß das englische
Flaggschiff „Lion" war, hinter dem bald ein zweiter englischer
Panzerkreuzer derselben Klasse aufgetaucht war und am Kampf
teilnahm, beschoß „Ariadne" ungefähr eine halbe Stunde lang
auf Entfernungen von 55—40 hm bzw. 30 hm. Letztere Ent
fernungen sind nur geschätzt, da zuletzt alle Meßinstrumente
ausgefallen waren. „Ariadne" erhielt viele Treffer von
schweren Geschützen, darunter eine Reihe von Treffern im
Achterschiff, das ganz in Flammen aufging. Was von dem
dort befindlichen Personal gerettet ist, hat diese Rettung nur
einem Zufall zu verdanken. Auch das Vorschiff erhielt eine
Reihe von schweren Treffern, von denen einer, das Panzerdeck
durchschlagend, den Torpedoraum außer Gefecht setzte, ein
zweiter den Verbandplatz mit dem dort befindlichen Personal
vernichtete. Das Mittelschiff und die Kommandobrücke blieben
merkwürdigerweise von Treffern fast verschont. Wie viele
Treffer im ganzen eingeschlagen sind, entzieht sich jeder
Schätzung. Viele haben anscheinend die Takelage zerschlagen
und sind dabei krepiert. Andere Granaten wurden beobachtet,
die beim Aufschlagen auf das Wasser nicht krepierten. Viele
Geschosse gingen rechts und links vorbei, da „Ariadne" vom
Gegner ablief und nur ein schmales Ziel bot.
Das Schießen der Engländer erfolgte salvenweise mit
ziemlich großen Zwischenpausen. Die Wirkung der Geschosse
war hauptsächlich Brandwirkung. Alle Wohnräume des Vor-
und Achterschiffes standen sofort in Hellen Flammen. Ein
Löschen des Feuers im Entstehen war bei der gewaltigen
Brandwirkung unmöglich. Zudem wurden die Feuerlösch
einrichtungen über dem Panzerdeck durchweg zerstört.
Gegen %3 Uhr drehte der Gegner plötzlich nach Westen
ab. Ich nehme an, daß er „Ariadne" die durch den Brand