Full text: Karma Yoga, "der Weg zur Vollkommenheit durch Werke"

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Buddha entsagte seinem Throne und gab seine 
Lebensstellung auf; er übte damit wirkliche Ent 
sagung aus; aber in dem Falle eines Bettlers, der 
nichts aufzugeben hat, kann von Entsagung nicht 
die Rede sein. Darum müssen wir wohl beachten, 
wenn wir von diesem Nichtwiderstande und der 
idealen Liebe sprechen, was wir damit meinen, und 
müssen vor allen Dingen zu ergründen suchen, 
ob wir die Kraft zum Widerstande haben oder nicht. 
Sollten wir diese Kraft besitzen, so tun wir eine 
große Tat, wenn wir entsagen und nicht wider 
stehen; aber wenn wir nicht widerstehen können 
und uns zu gleicher Zeit vorschwindeln, daß wir von 
Motiven höchster Liebe geleitet würden, so tun wir 
das gerade Gegenteil. Ardschuna wurde beim An 
blick des gegen ihn aufgestellten mächtigen Heeres 
zum Feigling; seine »Liebe« ließ ihn seine Pflicht 
gegen sein Land und seinen König vergessen. Des 
halb sagte Krischna zu ihm, daß er ein Heuchler 
sei. »Du sprichst wie ein weiser Mann, doch deine 
Handlungen verraten dich als einen Feigling; da 
rum erhebe dich und kämpfe.« 
Folgendes ist die Idee des Karma Yogi: Der 
Karma Yogi ist der Mann, der versteht, daß das 
höchste Ideal Nicht widerstand ist, der aber auch 
weiß, daß es die erhabenste Manifestation von 
Kraft ist, und daß das, was »dem Übel widerstehen« 
genannt wird, nur ein Schritt auf dem Wege zur 
höchsten Kraftentfaltung, dem Nichtwiderstande, 
bedeutet. Bevor er das höchste Ideal erreicht hat,
	        
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