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ist es seine Pflicht zu widerstehen. Laßt ihn arbeiten,
laßt ihn kämpfen, laßt ihn zuschlagen. Nur dann,
wenn er die Kraft zum Widerstande gewonnen hat,
wird Nichtwiderstand eine Tugend sein.
Untätigkeit sollte auf jeden Fall vermieden
werden. Tätigkeit heißt immer Widerstand. Wider
stehe allen Übeln, geistigen und physischen, und
wenn du erfolgreich im Widerstehen warst, so wird
Ruhe kommen. Es ist sehr leicht zu sagen: »Hasse
niemanden, widerstehe keinem Übel;« aber wir
wissen, was das zu bedeuten hat. Wenn die Augen
der Gesellschaft auf uns gerichtet sind, so mögen
wir wohl ein Schauspiel von Nicht widerstand geben:
aber im Herzen wuchert unterdessen der Krebs
schaden. Wir fühlen den Mangel und wissen, daß es
besser wäre zu widerstehen. Wenn ihr Reichtum
wünscht und wisset, daß die ganze Welt euch sagen
wird, daß der, der nach Reichtum strebt, ein höchst
verächtlicher Mensch ist, so würdet ihr vielleicht
nicht wagen, euch in den Kampf um den Mammon
zu stürzen, doch euer Gemüt wird Tag und Nacht
dem Gelde nachjagen. Das ist Heuchelei und wird
zu nichts gut sein. Stürzt euch in die Welt, und daun,
nach einiger Zeit, wenn ihr alles, was sie bieten kann,
genossen habt, wird sich Entsagung einstellen und
mit ihr Ruhe kommen. So genügt denn euren Ge
lüsten nach Macht und andern Dingen, und wenn
ihr eure Wünsche befriedigt habt, wird die Zeit
kommen, wo ihr einseht, daß das sehr unbedeu
tende Dinge sind. Ehe ihr diesen Wünschen nicht
genügt, und diese Tätigkeit nicht durchgemacht