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fallen hätte. Schon mehrere Male hatten diese Zu
sammenkünfte stattgefunden, ohne daß von der
Prinzessin eine Wahl getroffen wäre. Diese Ver
sammlung war die glänzendste von allen; mehr
Deute denn je hatten sich dazu eingefunden, und es
war eine höchst prachtvolle Szene. Die Prinzessin
erschien auf ihrem Thronsessel, und die Träger
trugen sie von Stelle zu Stelle. Sie kümmerte sich
um niemand, und alle Welt war niedergeschlagen,
daß auch diese Versammlung auseinandergehen
sollte, ohne daß irgend jemand gewählt worden sei.
Da plötzlich kommt ein junger Mann, ein Sanyasi,
schön, als ob die Sonne zur Erde hernieder gestiegen
wäre, stellt sich in einen Winkel der Versammlung
und beobachtet von dort aus, was geschieht. Der
Thron der Prinzessin kommt in seine Nähe, und so
wie sie den schönen Sanyasi erblickt, hält sie an
und wirft den Kranz auf ihn. Der junge Sanyasi
ergreift den Kranz und wirft ihn fort, indem er
ausruft: »Welcher Unsinn fällt Euch ein? Ich bin
ein Sanyasi; was ist Heirat für mich?« Der König
des Tandes, dem der Gedanke kommt, daß dieser
Mann vielleicht arm sei und deshalb nicht wage, die
Prinzessin zu heiraten, spricht zu ihm: »Meine
Tochter bekommt jetzt die Hälfte meines König
reiches und nach meinem Tode das ganze«, und
setzt dem Sanyasi den Kranz wieder auf. Der
junge Mann aber nahm ihn noch einmal ab, und
sagte: »Was ist das für ein Unsinn? Ich will nicht
■heiraten 1« und verließ eiligst die Versammlung.
Doch die Prinzessin hatte sich so sehr in diesen