Full text: Karma Yoga, "der Weg zur Vollkommenheit durch Werke"

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Gita, daß wir alle unaufhörlich wirken müssen; 
aber alles Werk muß aus Gut und Böse zusammen 
gesetzt sein. Wir können kein Werk tun, das nicht 
irgend etwas Gutes an sich hätte, und ke'nes, das 
nicht irgendwo irgend jemanden kränken würde. 
Jedes Werk muß notwendig ein Gemisch von Gut 
und Böse sein, dennoch sollten wir unaufhörlich 
wirken. Gut und Böse werden beide ihre Folgen 
haben, sich ihr Karma schaffen; die gute Handlung 
wird gute Wirkung auf uns übertragen, die böse 
aber böse Wirkung. Gut und böse jedoch sind 
beide Fesseln der Seele. Die in der Gita gegebene 
Bösung ist, daß, wenn wir uns nicht selbst an das 
Werk heften, es gar keinen Effekt auf uns ausüben 
wird. Wir wollen versuchen, zu verstehen, was 
mit diesem Nichtanhängen an das Werk gemeint ist. 
Eine Grundidee der Bhagavad-Gita ist: »Wirket 
unaufhörlich, aber hängt euch nicht daran.« »Sams- 
kara« kann annähernd durch das Wort »Tendenz« 
(Hinneigung) übersetzt werden. Wenn wir das 
Gleichnis eines Sees für das Gemüt anwenden, so 
verschwinden darin die kleinen und großen Wogen, 
wenn sie sich legen, nicht gänzlich, sondern hinter 
lassen ein Merkmal und die künftige Möglichkeit 
daß die Welle wieder auf tauchen wird. Dieses 
Merkmal mit der Möglichkeit des Wieder auftau- 
chens der Welle ist das, was »Samskara« genannt 
wird. Jedes Werk, daß wir tun, jede Bewegung 
des Körpers, jeder Gedanke im Gemüte hinterläßt 
denselben Eindruck auf die Seelensubstanz, und 
selbst wenn solche Merkmale auf der Oberfläche
	        
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