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nicht sichtbar sind, so sind sie doch stark genug, uni
unter der Oberfläche unterbewußt zu wirken. Was
wir sind, wird jeden Augenblick durch die Total-
summe dieser Eindrücke auf das Gemüt bestimmt.
Wenn gute Eindrücke überwiegen, wird der Charak
ter gut, wenn schlechte, so wird er schlecht. Wenn
ein Mensch beständig böse Worte hört, böse Ge
danken denkt, böse Handlungen begeht, so wird
seine Seele von diesen Eindrücken oder Merkmalen
erfüllt werden, und sie werden unbewußt die Ten
denz seines WTrkens beherrschen. In der Tat ar
beiten diese Eindrücke unaufhörlich, und ihr Aus
druck wird böse sein. Ein solcher Mensch muß
böse sein; er kann nichts dafür; die Total-
summe dieser Eindrücke wird die starke Trieb
feder zu schlechten Handlungen schaffen, er wird
eine Maschiene in den Händen seiner Eindrücke
sein, und sie werden ihn zwingen, Böses zu tun.
Ebenso wird, wenn ein Mensch gute Gedanken
denkt, und gute Werke tut, die Totalsumme dieser
Eindrücke eine gute sein, und sie werden ihn in der
nämlichen Weise zwingen, selbst wider seinen Willen
Gutes zu tun. Wenn ein Mensch so viel Gutes ge
tan und gedacht hat, daß ein unwiderstehlicher
Hang zum Gutestun, wider Willen, in seiner Natur
ist, so wird seine Seele in der Totalsumme ihrer Nei
gungen, selbst wenn er Böses tun möchte, ihm
solches nicht zu tun erlauben. Die Neigungen
werden ihn davon abbringen; er ist in ihrer Gewalt
Wenn das der Fall ist, so wird eines Menschen Cha
rakter fest genannt.