Full text: Karma Yoga, "der Weg zur Vollkommenheit durch Werke"

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werfe ich beide fort. Es liegt keine Notwendigkeit 
vor, den zweiten Dorn zu behalten, denn beide 
sind immerhin nur Dornen. So muß den bösen 
Neigungen durch die guten entgegengearbeitet wer 
den; und die schlechten Gemütsmerkmale sollten 
durch frische Wogen guter Merkmale besiegt werden, 
bis die schlechten verschwinden, unterdrückt oder 
in einem Winkel des Gemütes im Zaume gehalten 
werden; doch danach müssen auch die guten Nei 
gungen besiegt werden: aus dem Anhängenden wird 
ein Unabhängiger. Handelt, aber laßt die Tat oder 
den Gedanken keinen tiefen Eindruck auf das Ge 
müt ausüben; laßt die kleinen Wellen kommen; 
laßt gewaltige Taten vom Gehirne oder den Muskeln 
ausgehen, doch erlaubt ihnen nicht, einen tiefen 
Eindruck auf die Seele zu machen. Wie kann das 
geschehen ? Wir sehen, daß der Eindruck jeder 
Handlung, mit der wir unser Selbst vereinigen, 
bleibt. Ich mag tagsüber hundert Personen begeg 
nen, doch darunter vielleicht nur einer, die mir 
wohlgefällt; und wenn ich mich des Nachts zurück 
ziehe und versuche, an alle die Gesichter zu denken, 
so erscheint mir nur das eine, das ich eine Minute 
lang sah und liebte; alle andern aber sind verschwun 
den. Mein Anhaften an diese eine Person verursachte 
einen tieferen Eindruck auf mein Gemüt, als alle 
anderen Gesichter. Physiologisch sind die Eindrücke 
alle dieselben gewesen; ein jedes -dieser Gesichter 
spiegelte sich auf meiner Retina; das Gehirn nahm 
das Bild auf, und dennoch entstand kein gleicher 
Effekt auf das Gemüt. Doch was die Person be
	        
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