Full text: Karma Yoga, "der Weg zur Vollkommenheit durch Werke"

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trifft, von der mir nur ein flüchtiger Schimmer 
wurde, so empfing ich von ihr einen tieferen Ein 
druck, weil die anderen Gesichter keine Ideenver 
bindung in meiner Seele vorfanden. Viele von ihnen 
waren mir vielleicht * gänzlich neu, Gesichter, an 
die ich vorher nie gedacht; aber das eine, das nur 
flüchtig an mir vorübereilte, fand einen Zusammen 
hang in meinem Innern. Vielleicht hatte ich mir 
sein Bild schon vor Jahren vorgestellt, wußte hun 
dert Dinge von ihm, und das eine neue Ding fand 
hundert verwandte Dinge in mir vor, und erweckte 
alle diese Ideenverbindungen. Der Eindruck auf 
meine geistige Wahrnehmung war hundertmal stär 
ker, als das Betrachten all dieser verschiedenen 
Gesichter zusammen, und wenn solches der Fall ist, 
wird sofort ein gewaltiger Eindruck auf das Gemüt 
gemacht. Deshalb seid unabhängig; lasset die 
Dinge wirken; laßt die Gehirnzellen arbeiten, un 
aufhörlich arbeiten; aber laßt kein Weilchen die 
Seele bezwingen. Wirke als wenn du ein Fremder 
in diesem Bande wärest, einer, der sich nur kurze 
Zeit aufhält; wirket unaufhörlich, aber bindet euch 
nicht. Gebundensein ist schrecklich. Diese Welt 
ist nicht unsere Wohnung; sie ist nur eine der vielen 
Stationen, die wir passieren. Bedenket das große 
Wort Sankyas: »Die ganze Natur ist für die Seele; 
nicht die Seele für die Natur I« Der wahre Grund 
für die Existenz der Natur ist die Erziehung der 
Seele; sie hat keine andere Bedeutung; sie ist da, 
weil die Seele Erkenntnis haben muß, um sich durch 
Erkenntnis frei zu machen.
	        
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