Full text: Ausstellung für Gesundheitspflege Stuttgart 1914

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1. Die Eizelle und die Samenzelle. Die Bildung der Richtungskörper. Die 
Befruchtung der Eizelle. 
2. Das Verhalten der Chromosomen bei der gewöhnlichen Zellteilung (Äqua- 
tionsteilung) und bei den Reifungsteilungen (Reduktionsteilung). 
3. Die Bedeutung der Reduktionsteilung. Die Reduktionsteilung bei ungleicher 
Größe oder ungleicher Wertigkeit der Chromosomen. 
4. Die Kreuzung (Bastardierung). Mischbastarde bei Vögelnund bei Schmetter 
lingen. Beispiele für das Mendelsche Gesetz (Monohybriden und Dihybriden). 
5. Die Vererbung bei abgeändertem Keimplasma. Das Problem der Vererbung 
erworbener Eigenschaften. Die Versuche von Tower, Kämmerer u. a. 
6. Die Vererbung von Mißbildungen und Krankheitsanlagen beim Menschen. 
Stammbäume zur Demonstration der Vererbung von Krankheiten (Sechs- 
fingerigkeit, Grün-Rotblindheit, Hämophilie, Megalokornea u. a. m.). 
7. Die Schädigung des Keimplasmas durch Alkohol usw. Die Nachkommen 
schaft von Säufern. 
8. Die Vererbung von Talenten. Stammbäume berühmter Persönlichkeiten. 
H. E. ZIEGLER 
ALKOHOLISMUS. 
Arbeitsausschuß: 
Dr. VON GRÜTZNER, Professor, Direktor des physiologischen Instituts der Universität 
Tübingen, Vorsitzender. 
VON FALCH, Oberregierungsrat, Mitglied der Zentralleitung für Wohltätigkeit, Stuttgart. 
Dr. VON FRORIEP, Universitätsprofessor, Tübingen. 
Dr. HARTMANN, Professor, Geh. Sanitätsrat, Heidenheim. 
Dr. REIHLEN, Professor, Stuttgart. 
Dr. SICK, Direktor der inneren Abteilung des Katharinenhospitals Stuttgart. 
Unter Alkoholismus versteht man die schädigenden Wirkungen, welche ein über 
mäßiger Alkoholgenuß dem einzelnen Menschen sowie der gesamten menschlichen 
Gesellschaft beibringt. Es ist hier keineswegs allein an den starken Rausch zu 
denken, der den Menschen seines Verstandes beraubt, so daß er unfähig, zu gehen 
und zu stehen, niedersinkt und in tiefem, schlafähnlichem Zustand längere Zeit ver 
harrt. Diese starke Vergiftung ist glücklicherweise verhältnismäßig selten. Viel 
schlimmer ist der häufige alltägliche Genuß alkoholischer Getränke (des Bieres, 
des Weines und des Branntweins), der keineswegs zu den schweren Folgen der 
starken Trunkenheit zu führen braucht und dennoch ungeheuren Schaden an 
richtet. Wie ein steter Tropfen den Stein höhlt, so wird auch durch das fort 
währende Einführen des alkoholischen Giftes, dessen Menge mit der Zeit immer 
größer und größer wird, der ganze Körper geschädigt. 
Hiebei leidet zuerst das Gehirn. Schon durch kleinste Mengen von Alkohol 
wird das Gehirn erregt, sein Träger erst in angenehme Stimmungen versetzt, 
die aber mehr und mehr in solche sich umwandeln, in denen die Besinnung
	        
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