Full text: Ausstellung für Gesundheitspflege Stuttgart 1914

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grund usw., mit den über dieser Ebene sich erhebenden Keuperbergen (Um 
gebung von Stuttgart, Welzheimer Wald, Löwensteiner Berge usw.) und endlich 
mit den Vorbergen der Alb, aus den Schichten des schwarzen und braunen Jura 
bestehend. 
3. Die Albplatte, mit ihrem mächtigen Aufbau aus harten, klüftigen, darum 
trockenen und wasserdurchlässigen, reinen Kalken und Dolomiten im Wechsel 
mit mehr tonigen Schichten. 
4. Oberschwaben, das Gebiet vorwiegend glazialer Aufschüttungen. In 
der ungemein kleinwellig entwickelten, aus der nährstoffreichen Grundmoräne 
des diluvialen Rheintalgletschers und wohlterrassierten Kiesen und Sanden be 
stehenden Landschaft bilden tonige Kalksteine bezw. Kalksandsteine (Molasse 
sandsteine) des Tertiär die tiefere Unterlage. Hier besonders tritt der enge Zu 
sammenhang des geologisch-topographischen Aufbaus mit der Einzelsiedelung 
und intensiver Viehwirtschaft aufs deutlichste hervor. 
Die Pyramide konnte naturgemäß nur die bezeichnendsten und wesentlichsten 
Bestandteile des großen geologischen Profiles in der Natur berücksichtigen. 
Den Sockel des Ganzen bildet das Grundgebirge mit Gneis, Haupt- und 
Ganggranit, mit Syenit und Granitporphyr. Darüber folgt, in einer Ver 
tiefung der Oberfläche des Grundgebirges eingelagert, das Rotliegende (durch 
Konglomerat des Oberrotliegenden vertreten). Über Grundgebirge und Rot 
liegendes lagert sich mit gleichartig entwickelter Grundfläche der Buntsand 
stein, unterer Buntsandstein (Tigersandstein, weiß mit schwarzen Mangan- 
flecken), rötlicher mittlerer (diagonal geschichtet), das Hauptkonglomerat 
(quarzitisch, geröllreich), dünnplattiger, glimmerreicher oberer Buntsandstein 
(in der Natur auch dickbankig entwickelt, als Werkstein, König-Karls-Brücke). 
Mit scharfer Grenze wie in der Natur folgt dann der grau gefärbte dolomitische 
untere Muschelkalk (Wellengebirge) , der mittlere Muschelkalk (ver 
treten durch Mergel), Zellendolomit und Gips (Horizont der Württembergischen 
Steinsalzlager) und der unten mehr dickbankige, oben dünnbankige Haupt 
muschelkalk (Trochiten- und Nodosuskalk). Buntfarbig bietet sich das obere 
Glied der Trias dar, der Keuper mit seinen vier Sandsteinhorizonten und zwischen 
gelagerten grauen, roten und grünen Mergeln. Dann beginnt der Jura, unten Lias, 
schwarzer Jura, mit schwarzem oder ausgelaugtem, gelben Kalksandstein 
(Angulatensandstein) und Arietenkalk sowie entsprechenden Mergeln, darüber 
der braune Jura mit schwarzen Mergeln (Opalinuston), rotbraunem Kalksand 
stein, braunem Oolithkalkstein und grauen Tonen, zu oberst weißer Jura mit 
graulich weißen Mergeln, Mergelkalken, wohlgeschichteten und massigen weißen 
Kalken. Eine dünne Platte von feinkörnig grauen Molassesandsteinen ver 
tritt das Tertiär; ein erratischer Block aus Oberschwaben mit deutlicher Glazial- 
schrammung die diluviale Eiszeit. 
Die bedeutenden Erdrindeverschiebungen, die unter Einfluß der in der Tertiär 
zeit sich vollziehenden Alpenfaltung im südwestlichen Deutschland sich betätigten, 
hatten die Bildung des Rheintaleinbruchs, der sog. oberrheinischen Tief 
ebene, zur Folge, damit die Schaffung einer tiefliegenden Erosionsbasis, die 
Entwicklung des Neckarflußsystems und die Ausmodellierung des schwäbischen
	        
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