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ist für die natürlichen Zähne schädlich und kann Erstickungsgefahr zur Folge
haben. Direkt gesundheitsschädlich ist es, auf abgezwickte faule Wurzeln Gebisse
setzen zu lassen. Nutzlos sind Gebisse, bei denen aus Eitelkeitsgründen nur die
vorderen und nicht auch die rückwärtigen, für das Kauen so wichtigen Zähne
ersetzt werden. Aber selbst das beste Kunstgebiß wird nie die eigenen Zähne
ersetzen, eine Mahnung, diese als kostbares Besitztum von früher Jugend an
sorgfältig zu pflegen!
Die ausgestellten Objekte wurden zum Teil gemeinsam vom Städtischen Ausstellungs
amt und der Städtischen Schulzahnklinik ausgeführt, zum Teil durch den Verein Württem-
bergischer Zahnärzte zusammengetragen und ausgestellt. Die einzelnen Aussteller
sind bei den Objekten genannt.
Die Schädelsammlung stammt aus dem Kgl. Naturalienkabinett in Stuttgart.
ELEKTRIZITÄTSLEHRE.
Wenn auch der Zusammenhang zwischen Elektrizität und Gesundheitspflege
nicht sehr eng ist, so erheischt doch ihre vielseitige Anwendung im täglichen
Leben eine genaue Kenntnis ihrer Erscheinungen, denn die meisten Unglücks
fälle durch Elektrizität sind auf ihre Unkenntnis zurückzuführen. Um in dieser
Hinsicht aufklärend zu wirken, sind einerseits die verschiedenen Methoden der
Elektrizitätserzeugung dargestellt und charakterisiert sowie die verschiedenen Strom
arten der Praxis erläutert, während andererseits Gelegenheit geboten ist, die weniger
populären Verwertungsgebiete wie Röntgenstrahlen, Hochfrequenzströme, draht
lose Telegraphie usw. an zum großen Teil betriebsfähigen Modellen zu studieren.
Die ersten Versuche erstrecken sich auf die statische Elektrizität. Als
Beispiel ihrer Erzeugung dient zunächst eine Elektrisiermaschine, die
den Strom mit Hilfe von zwei Elektroskopen nachzuweisen gestattet. Zur Her
stellung statischer Elektrizität in größeren Mengen dient die Influenzmaschine.
Diese dient in mehreren Exemplaren zum Betrieb verschiedener Modelle, wie der
Blitztafel, des Flugrads, des Kugellaufs u. a. m. Sodann ist auf die gal
vanische Elektrizität hingewiesen, welche primär mit Hilfe eines Ele
ments erzeugt werden kann oder sekundär einem Akkumulator entnommen
wird, der vorher durch Verbindung mit einer Stromquelle geladen wird. Das
primäre Element ist eine Tauchbatterie mit Chromsäurefüllung; der Ak
kumulator kann mittels eines Umschalters geladen und entladen werden.
Auch die praktisch kaum angewendete Wärmeelektrizität ist in einem Ver
such zu sehen, indem eine Verbindungsstelle von Konstantan und Eisen (Thermo
element) mit der Hand erwärmt werden kann, wodurch ein Strom entsteht.
Die wichtigste Art der Herstellung ist die durch Induktion. Als Vorversuch
hiezu ist gezeigt, daß Eisen, um das ein Strom herumgeleitet ist, magnetisch
wird, und daß von den Polen dieses Magneten die magnetischen Kraftlinien
ansgehen, was durch in Glyzerin eingebrachte Eisenfeilspäne objektiv sichtbar
gemacht wird. Die erste und wichtigste Anwendung des Elektromagnetismus
ist die Telegraphie mit Draht (Morse-Telegraphie), von welcher ein betriebs
fähiges Modell aufgestellt ist.