Full text: Quadragesimo anno

84 SAAL VII I SCHRANK 10 
menisdien Sarkophagen; vgl. oben 36 f. Die Innenzeichnung der 
rotfigurig gemalten Gestalten wird in Linien aus unverdünntem 
oder verdünntem Firnis gegeben, Deckfarben werden für Jahr 
zehnte auf ein Mindestmaß beschränkt. Diese Malweise hat die 
Darstellung neuer, freierer Bewegungsmotive begünstigt und so 
mit zu der Überwindung der archaisch gebundenen Kunst bei 
getragen, ein Vorgang, der sich Schritt für Schritt verfolgen läßt 
und um 480 v. Chr. zum Ziele geführt hat. Die Meisterschaft der 
Maler, die teils ihre Gefäße signieren, wie auch Töpfer, teils als 
anonyme Persönlichkeiten in ganzen Reihen wohlerhaltener Werke 
erkennbar werden, steht überwiegend auf bewunderungswürdiger 
Höhe. Beischriften von geschichtlicher Widitigkeit sind die sich 
jetzt vermehrenden sog. Lieblingsinschriften, in denen der Be 
wunderung für schöne Jünglinge meist aus der vornehmen Welt 
Athens Ausdruck gegeben wird. 
SCHRANK 10 
enthält vornehmlich strengrotfigurige Trinkschalen 
mit Fuß und zwei Henkeln aus den beiden letzten Jahrzehnten des 
6. Jahrh. v. Chr. Anfänglich werden die Innenbilder nur von 
einem ausgesparten Kreise umrahmt und die Haarumrisse graviert. 
Die Formen sind noch durchaus archaisch, meist feingliederig und 
vielfältig. Die im Aufbau befindlichen Schalen sind, wie die in den 
Schränken 9, 13 und 14, z. T. an Drehvorrichtungen befestigt. 
Im Aufbau F. 2262. Schale. Innen laufender Silen mit Sdilauch, 
vortrefflich dem Kreisrund angepaßt; zweimal die verschriebene 
Signatur des (Töpfers) Pampliaios. Außen zwischen Palmetten 
ranken neben den Henkeln A: Jüngling zwischen zwei Rossen mit 
Maulkörben. B: Zwei Flötenbläser, ein Diskoswerfer, Speerwerfer 
und Faustkämpfer, der sich die Hand umschnürt; Signatur des 
Malers Epiktetos. Sehr sorgfältige Arbeit um 520 v. Chr. 
Vulci. d 0,315 m. Pfuhl I 416 ff. u. 423 f. III Taf. 92, 322; Beazley 24 
Nr. 6; Sdiröder, Der Sport im Altertum 100 u. 116 Taf. 55 a; Kraiker, 
Jdl. 44, 1929, 164 ff. Abb. 10—12. TAFEL 46. 
Daneben F. 2263. Schale. Innen ein junger Krieger, die Bein 
schiene anlegend; Lieblingsinsdirift für Memnon. Außen in 
höherem Bildstreifen mit Palmetten- und Blumenranken neben 
und unter den Henkeln A: Herakles bedrängt eine zusammen 
sinkende Amazone; beiderseits fliehen die Amazonen Andromadie 
und Lykopis; Namensbeischriften. B: Iolaos mit dem Viergespann 
des Herakles. Die Malerei ist dem Oltos zugesdirieben worden;
	        
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