Status somaticus.
massige Muskelzuckungen, die nur bei oberflächlicher Be
trachtung als beabsichtigt imponieren und welche die ge
wollten Bewegungen durchkreuzen und erschweren. Bei
darauf gerichteter Aufmerksamkeit und psychischer Erregung
werden sie heftiger. (Bei Sydenhams Chorea minor und
Huntingtons Chorea chronica; ausserdem symptomatisch
bei Hirnherden (einseitig), auch bei Dementia senilis, De
mentia paralytica.)
Myotonie: Willkürlich kontrahierte Muskeln können nicht
sogleich wieder erschlafft werden, sondern verharren gegen den
Willen in Kontraktion: z. B. lässt sich die geballte Paust erst
nach einiger Zeit allmählich wieder öffnen. Nach längerer .Ruhe
besonders ausgesprochen. (Thomsensehe Krankheit.)
Trousseaus Phänomen: Durch Druck auf die grossen
Gefässe und Nerven am Arm (und Bein) lassen sich symmetrische
tonische Krämpfe hervorrufen mit Geburtshelferhand-Stellung: bei
Tetanie.
Ueber Krampfanfälle bei Epilepsie, Hysterie und Jackson-
sche Anfälle siehe S. 69—71.
7. Beine.
Hier gelten hinsichtlich Lähmung, Tonus, Atrophie,
Krampf im allgemeinen die Ausführungen des vorigen
Kapitels.
Die grobe Kraft wird wieder durch aktive Bewegun
gen und Widerstandsbewegungen geprüft:
'Aktiv: Der Patient hebe in Rückenlage die Beine einzeln
und gestreckt von der Unterlage ab bis zum rechten Winkel. Er
suche abwechselnd allein auf dem rechten und linken Bein zu
stehen; er steige aus Stand und möglichst ohne Zuhilfenahme der
Hände auf einen Stuhl, indem er bald'das rechte, bald das linke
Bein voranstellt.
Widerstand: In Rückenlage suche der Kranke das Knie
krumm zu machen, während der Untersucher das Knie nieder
drückt: Vergleich zwischen rechts und links. Dann trete Patient
mit dem Pusse aus, während der Untersucher einen Gegendruck
auf die Fusssohle ausübt. In Bauchlage beuge der Kranke den
Unterschenkel, während der Fuss niedergehalten wird usw. Scheint
der Patient sich nicht ordentlich anzustrengen, ist die von ihm
geleistete Kraft auffallend gering, so lässt man plötzlich im Wider
stande nach und beobachtet, ob eine ruckartige Bewegung erfolgt,
oder ob die Antagonisten unzweckmässigerweise mit angespannt
waren.
Sehr wichtig zur Beurteilung von Lähmungszuständen
ist der Gang (siehe S. 53). Bei spastischen Lähmungen