Full text: Zeitbilder aus der Geschichte der Juden in Breslau

Wenn jetzt jemand eine Rase van einem Grabe entfernt, 
wird er wegen Grabschändung und Diebstahl mit Gefängniß 
bestraft, aber dieser König nahm es sa genau nicht, und nannte 
sogar mehrere Juden Breslaus „fürsichtige und weise Männer", 
trotzdem sie seine Kammerknechte waren, aber dieser König 
brauchte Geld und hatte ein schlechtes Gedächtniß, denn er be 
freite jene fürsichtigen und weisen Männer ihres Geschosses aus 
vier Jahre von jeder weiteren Zahlung, während er noch in 
demselben Jahre den Rathmännern der Stadt zur Tilgung eines 
ihm bewilligten Darlehens von 1400 Mark, die Zinsen der 
Breslauer und Mümarkter Juden überläßt, und der vierjährige 
Dispens scheint ganz vergessen.*) Breslau muß demnach damals 
schon viele Juden gehabt haben, und auch reiche, denn der 
Judenzins, der damals in die städtische Kasse floß, betrug, ein 
schließlich des Mauerzinses 336 Mk., nach heutigem Maaßstabe 
mehr als 30,000 Mk.**) 
*) Klose, Von Breslau. 
**) Oelsner,. Schl. Urkunden.
	        
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