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dienenden Fermente eine wichtige und grosse Rolle
spielen. Diese Fermente sind entweder auf Eiweiss-
stoffe selbst oder auf die Abbauprodukte, die Pep-
tone, eingestellt. Zu ersteren, den Proteasen, gehören
Pepsin, Trypsin, das Labferment und das Fibrinfer-
ıinent; zu den Peptoneabbauenden Fermenten, den Pep-
tasen, sind das Erepsin und alle die in den tierischen
und pflanzlichen . Geweben nachgewiesenen peptolyti-
schen Fermente hinzuzuzählen.
Die Fermente können aus den sie produzierenden
Organen auf zweierlei Weise gewonnen werden. (6)
Entweder benutzt man das Sekret des lebenden Or-
ganes, welches wie Speichel direkt oder wie Magen-
saflt durch Fisteln gewonnen wird. Oder aber man
gewinnt die .Fermente durch Auslaugen der isolierten
Organe. Man müss dazu aber die Organe des in
gesundem Zustande geschlachteten Tieres nehmen,
die Organe menschlicher Leichen zeigen meist keine
Fermentwirkung mehr. Zu Verdauungsversuchen soll
man die Verdauungssäfte selbst den aus den entspre-
chenden Drüsen dargestellten Extrakten vorziehen, denn
Verdauungssäfte und Drüsenextrakte besitzen keines-
wegs dieselben enzymatischen Eigenschaften. Die Ex-
trakte sind oft mit intrazellulären Fermenten unter-
mischt, die sonst an der physiologischen Wirkung der
Verdauungsdrüsen nicht teilnehmen und infolgedessen
leicht zu ganz unrichtigen Schlüssen führen können.
Meine Versuche erstrecken sich auf ein protno-
lytisches Ferment, auf das Pepsin, zu dem ich einige
Beiträge zur Kenntnis der Wirkung geben will. Wie
schon erwähnt, kann das Pepsin durch Extraktion