Full text: Weitere Beiträge zur Kenntnis der Wirkung des Pepsins

eines Fermentes in einer Zelle kann man aus seiner 
Arbeit schliessen. Um eine bestimmte in einer Zelle 
ausgeführte Arbeit als eine durch Fermente und nicht 
durch lebendes Plasma bedingte bezeichnen zu kön- 
nen, muss man dieses Plasma zuerst töten. Als Schöp- 
fer dieser Methode muss Salkowski genannt werden. 
Seit 1888 untersuchte er und sein Schüler die Auto- 
lyse verschiedener tierischer Gewebe, welches vorher 
mit Chloroform abgetötet war. In solchen Versuchen 
findet ein Zerfall der Eiweissstoffe in vollkommen 
sterilen Bedingungen und eine Anhäufung von Ab- 
bauprodukten statt. Daraus ergibt sich, dass in den 
Geweben ein besonderes proteolytisches Ferment ent- 
halten sein muss. Die den Versuchen Salkowskis zu 
Grunde liegende Idee hat nach der berühmten Zy- 
maseentdeckung von Eduard und Hans Buchner und 
Hahn (4) allgemeine Verbreitung gefunden. Buchner 
fand, dass der MHefepresssaft die Fähigkeit besitzt, 
Glukose in Alkohol und Kohlensäure zu spalten. Mit 
der technischen Entdeckung fiel die letzte Schanze der 
Verteidiger jener Ansicht, dass Reaktionen wie -die 
alkoholische Gärung (5) nur in lebenden Zellen sich 
abspielen können. Gleichzeitig ist auch eine Ent- 
scheidung getroffen über die Auffassung der geform- 
ten oder organisierten und der ungeformten Fermen- 
te. Es existiert unzweifelhaft keine scharfe Grenze 
zwischen den eigentlichen Zellfermenten und den frei- 
en, ungeformten Fermenten. Es gibt solche, die in 
sehr inniger Beziehung zum Zellinhalte stehen, und 
solche, die loser in den Zellverband eingefügt sind 
und sich leichter als z. B. die Zymase von der Zelle
	        
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