Bayreuther.
wird mittels direkten Dosimeters, hier des Saboureaud-Noir&schen, die Erythemdosis (E. D.)
für einen bestimmten Antikathodenabstand ermittelt und die Röhre dann weiterhin immer
unter den gleichen Betriebsbedingungen, das heisst unter immer gleichbleibender Funkenstrecke
und Milliamperemeterzahl, verwendet, so dass sie in gleicher Zeit auch immer die gleiche
Strahlenmenge gibt. Die Härte der Strahlen wird mit dem Wehneltschen Kryptoradiometer
gestimmt.
Gewinnung der Kulturen.
Um Wiederholungen zu vermeiden, sei hier gleich die Isolierungsmethode mitgeteilt.
Von dem im sterilen Reagenzglas aufgefangenen Eiter werden mit ausgeglühter Platinöse drei
bis vier Schräg-Agarröhrchen hintereinander beimpft. Nach 24 stündiger Bebrütung bei
37° C werden die Kulturen weitere zwei Tage bei Zimmertemperatur aufbewahrt und dann bei
Staphylokokken eine isoliert liegende, lackartig erhabene, runde Kolonie von entsprechender
Farbe auf Bouillon verimpft. Aus dieser Bouillon werden nach 24 stündiger Bebrütung wieder
vier bis fünf Agarröhrchen durch fortlaufenden Ausstrich infiziert, um fremde Keime auszu-
schliessen. Von dieser zweiten Serie Agarkulturen werden dann je ein Röhrchen mit schräg
arstarrtem Serum, eins mit Bouillon und eine Kartoffel infiziert, um durch Proteolyse und
Farbstoffbildung die genaue Identifizierung zu ermöglichen. Aus einer dieser drei zuletzt an-
gelegten Kulturen wird je ein Deckglas-Ausstrich nach Gram und mit Methylenblau gefärbt.
Der so isolierte Stamm wird durch wöchentliches Überimpfen in Bouillon weiter gezüchtet.
Zur Isolierung der Streptokokken wird zunächst ebenso verfahren wie bei den Staphylo-
kokken. Es werden dann die kleinen, grauen Kolonien mit etwas dichterem Zentrum in
Serumbouillon verimpft. Aus dieser Kultur werden wieder Agarausstriche gemacht und dann
wieder je. eine Kartoffel, ein Schrägserum- und ein Serumbouillon-Röhrchen infiziert. Auf der
Kartoffel muss das Wachstum ausbleiben. Auf dem Serum wachsen kleine, isolierte, gelbliche
Kolonien ohne Proteolyse. Ein Ausstrich aus der Serumbouillon hat in allen Fällen bei
Färbung nach Gram und mit Methylenblau langkettige Streptokokken gezeigt.
Die übrigen Bakterien habe ich entweder in Reinkultur erhalten oder sie mir, wie bei
den einzelnen Versuchen angegeben, gezüchtet.
Meine eigenen Untersuchungen umfassen vier Versuchsreihen.
Versuchsreihe A.
Die Versuche dieser Reihe sollen dazu dienen, festzustellen, ob es mit dem zur Ver-
fügung stehenden Instrumentarium überhaupt gelingt, Bakterien nachweisbar
zu schädigen, was ja nach den überwiegend negativen Resultaten der früheren Arbeiten
durchaus nicht als gewiss anzusehen war.
Die bei den ersten Versuchen verabfolgten Strahlenmengen sind, was die dosimetrische
Technik anbetrifft, nicht‘ genau nach: der oben angegebenen Methode bestimmt, teils, um Zeit
zu sparen, teils, weil die in letzter Zeit für längere therapeutische Bestrahlungen nicht ver-
wandten Röhren nicht ganz konstant bleiben. Um dennoch eine möglichst genaue Messung
der applizierten Strahlendosis zu ermöglichen. wurde zunächst folgende Versuchsanordnung
getroffen.
Die Inkonstanz der Röhren wird ausgeglichen durch Einschaltung geeigneter Betriebs-
pausen bei schwach überlasteter Röhre. Diese Pausen werden so gewählt, dass die Röhre immer
auf einer. gleichmässigen Durchschnittstemperatur erhalten wird. Die Schwankungen des
Milliamperemeters und der parallelen Funkenstrecke werden jedesmal angegeben. Die Härte
wird in der Mitte der Betriebszeit gemessen. Die Strahlenmenge wird durch eine im gleichen
Röhrenabstand (1,5 cm) wie die Knltur angebrachte und mit ihr zugleich bestrahlte Saboureaud-
Noiresche Tablette ermittelt. Während der bestrahlte Kulturteil gerade unter dem Kreuzungs-
punkt des ersten und zweiten Röhrenhauptschnittes liegt, befindet sich die Tablette etwas