Full text: Über die Verwendbarkeit des Medinals in der Veterinär-Chirurgie

18 
O. Meyer, 
war, auf. Sie liegt schlaff am Boden, auf Kneifen und Nadelstiche an 
dieser Extremität reagiert das Tier nicht, wohl aber an der anderen. 
Dieser Zustand hält unter Ausbildung der Schwäche im Hinterteil etwa 
5 Stunden an. Nach dieser Zeit ist das Kaninchen imstande, sich aufrecht 
zu erhalten und zeigt nur die auch bei der subkutanen Injektion beob- 
achtete Bewegungsstörung. Nach 9 Stunden ist das Tier frei. An der In- 
jektionsstelle läßt sich Schwellung oder Schmerzhaftigkeit nicht feststellen. 
‘B. Versuche an Katzen. 26. Versuch, Katze I, weibl., 3,5 kg schwer, 
älter, erhält am 11. Juli nachmittags 3 Uhr 15 Min. 3,5 ccm einer 10- 
prozentigen Lösung subkutan (0,1 & pro Kilo Körpergewicht). Nach 
12 Min. beginnt die Wirkung sich in leichtem Taumeln zu äußern, das 
sich in der folgenden halben Stunde bei stetem Hin- und Herwandeln 
verstärkt. Die Katze stößt häufig an Gegenstände an und fällt bei 
kurzen Wendungen, wobei sie dann auch die Vorderbeine kreuzt, einige 
Male auf die Seite, ist aber imstande, sich sofort wieder zu erheben. 
Bisweilen sitzt sie eine Zeitlang schläfrig da mit halb geschlossenen 
Augenlidern, Dabei pendelt der Kopf und der Vorderkörper hin und 
her. Das Erheben nach dem Umfallen wird beschwerlicher. Da sie un- 
fähig ist, sich aufrecht sitzend zu erhalten, schlägt sie die Vorderfüße 
unter und neigt, bald fest eingeschlafen, den Kopf soweit vornüber, daß 
sie mit der Nase den Erdboden berührt. Auf die Füße gestellt, fällt 
sie sofort mit in den Nacken zurückgeworfenem Kopf zur Seite und 
überschlägt sich, einmal um die Längsachse rollend. Die auf Licht gut 
reagierende Pupille ist stark erweitert, die Reflexe sind nicht merklich 
herabgesetzt. — Dieser Zustand hält bis zum Abend unverändert an. 
Am nächsten Tage besteht noch deutliches Schwanken und eine starke 
Schläfrigkeit. In der Frühe des 183. Juli ist das Tier frei. 
27. Versuch. Die Katze II, weibl., 2,5 kg schwer, !% Jahr alt, 
erhält ebenfalls am 11. Juli 3 Uhr 15 Min. 2,5 ccm einer 10prozentigen 
Lösung subkutan (0,1 g pro Kilo Körpergewicht). Das Wesen des etwas 
ängstlichen Tieres ist durch die Injektion wenig verändert. Nach etwa 
einer Stunde bemerke ich neben der schon bestehenden Mydriasis (bei 
erhaltener Reaktionsfähigkeit der Pupille) ein leichtes Taumeln oder 
besser eine geringe Unsicherheit im Gange. Weiter läßt sich wührend 
der Beobachtungszeit nichts feststellen. 
28, Versuch. Die Katze V, männl., 1,5 kg schwer, !/ Jahr alt, 
erhält am 1. August 3 Uhr 20 Min. 1,5 ccm einer 10prozentigen Lösung 
subkutan (0,1 g pro Kilo Körpergewicht). Nach 8 Min. treten leichte 
Gleichgewichtsstörungen und eine Erregung auf, die sich neben dem 
Taumeln bis 4 Uhr ganz erheblich verstärkt. Das Tier schwankt ruhelos 
im Käfig umher, überall anstoßend, und springt einige Male gegen das 
Drahtgitter, um sich beim Zurückfallen zu überschlagen, dabei um die 
Längsachse rollend. Die Pupille ist stark erweitert, reagiert aber schr 
gut. Um 4'/2 Uhr tritt Schläfrigkeit ein. Das erst in gewöhnlicher 
Stellung zusammengehockt sitzende Tier beginnt sich einige Male zu 
erheben, fällt aber wieder zurück und schläft bald fest und ruhig, jetzt 
ausgestreckt auf der Seite liegend. Die Reflexe sind deutlich. Nach 
24 Stunden ist das Tier frei von Störungen, vielleicht etwas schläfrig. 
29, Versuch, Dieselbe Katze erhält am 12. August 5 Uhr 54 Min. 
3 ccm einer 10prozentigen Lösung subkutan (0,2 g pro Kilo Körper- 
gewicht). Bei bestehender Freßlust setzt um 6 Uhr 5 Min. leichtes 
Taumeln ein, das sich bald verstärkt. Bis 6'% Uhr folgen die Erschei- 
nungen des Versuches 28, die Erregung ist aber weniger stark als dort.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.