20- O. Meyer.
wahrnehmbaren 5—6 Atemzüge in der Minute nicht wären, den Eindruck
eines toten. Der Tod tritt 5 Uhr 30 Min. unter ganz leichtem Zittern ein.
Die Obduktion läßt keine Veränderungen an den Organen erkennen.
832. Versuch, Katze III, weibl., älter, 4,05 kg schwer, erhält am
22. August 5 Uhr 45 Min. 15 ccm einer 10prozentigen Lösung subkutan
(0,875 g pro Kilo Körpergewicht). Nach 10 Min. beginnt mit Taumeln
und Schwanken, besonders in der Hinterhand, die Wirkung, die sich
mit leichten Erregungserscheinungen zu dem in dem vorhergehenden
Versuche beschriebenen Bilde vervollständigt. Die Zuckungen der Vorder-
beine teilen sich schnell dem ganzen Körper mit, wobei die Vorderbeine
jetzt krampfhaft unter dem Kinn gekreuzt sind. Zweimal treten leichte
Brechbewegungen auf, die Reflexe verschwinden fast vollständig. Eine
Lösung der Muskelspannung tritt nicht ein, es überwiegen die Krampf-
erscheinungen. — In den nächsten 3 Tagen (28., 24, und 25. August)
ändert sich dieser Zustand nicht, höchstens mindern sich die Krämpfe,
die aber durch laute Geräusche sicher ausgelöst werden können. Am
26. August hat sich die Katze soweit erholt, daß sie sich in sitzender
Stellung aufrecht zu erhalten vermag. Sie sitzt vollständig apathisch
im Käfig und verweigert die Nahrung. Oberhalb und vor dem rechten
Kniegelenk hat sich ein hühnereigroßer Abszeß gebildet. Das Tier wird
am 30. August getötet, da sich sein Zustand nicht gebessert hat. Bei
der Sektion lassen sich an den Organen keine Veränderungen feststellen,
auch die Kriterien der Septikämie fehlen,
83. Versuch, Katze V, männl., 1,5 kg schwer, !/ Jahr alt, erhält
am 17. August vormittags 9 Uhr 45 Min. 6 ccm einer 10prozentigen
Lösung subkutan (0,4 g pro Kilo Körpergewicht). Nach 12 Min. tritt
Taumeln ein, das sich mit einigen Kaubewegungen zu dem Bilde der
vorigen Versuche steigert. Die Krämpfe sind deutlich, aber nicht auf-
fallend heftig, die Reflexe fast erloschen. Um 10% Uhr beginnt die
Muskelspannung sich zu lösen. Die Atmung wird ruhig, ganz ober-
Aächlich. Man kann die 5—6 Atemzüge in der Minute nur bei genauer
Beobachtung feststellen. Der Puls schlägt, kaum fühlbar, etwa 20mal
in der Minute. Um 6’/a Uhr tritt der Tod ohne jede Reaktion ein. Durch
die Obduktion lassen sich Veränderungen nicht feststellen.
54. Versuch. Katze II, weibl., 2,5 kg schwer, !% Jahr alt, erhält
am 17: August 9 Uhr 40 Min. 10 ccm einer 10prozentigen Lösung sub-
kutan (0,4 g pro Kilo Körpergewicht). Nach 10 Min. setzt starkes Taumeln
ein, das ohne besondere Erregung in den früher beobachteten Zustand
übergeht. Bei leichtem Zittern des ganzen Körpers tritt ein ruhiger,
fester Schlaf ein. Die Zunge wird ca. 1 ccm weit vorgestreckt. Das
dritte Augenlid ist vorgefallen. Die Krämpfe treten später anfallsweise
stärker auf und führen zu heftigem Kreuzen der Vordergliedmaßen und
zu extremer Beugung der Hintergliedmaßen. Dieser Zustand dauert am
nächsten Tage noch an, mit der Ausnahme, daß die Krämpfe etwas
abgeschwächt sind. Am 19. August hat sich die Katze aufgerichtet, ist
aber noch stark benommen und verweigert die Nahrung. Da sich außer-
dem im Anschluß an eine Verletzung des einen Auges eine eitrige
Panophthalmie angeschlossen hat, so wird das Tier am 21. August ge-
tötet. Die Obduktion ergibt keinen Anhalt für die Krankheitsursache.
Die Injektionsstellen selbst zeigen neben einer Durchsetzung der Unter-
haut mit einer braunroten gallertigen Masse keine Abweichung.
C. Versuche an Hunden. 35. Versuch, Ein Jagdhund, männl., 2 Jahre
alt, 22 kg schwer, und ein Schäferhund, männl., 2% Jahr alt, 9,5 ke