Full text: Über die Verwendbarkeit des Medinals in der Veterinär-Chirurgie

Medinal in der Veterinärchirurgie. 21 
schwer, erhalten am 27. Juli 11 bzw. 4,7 ccm einer 10prozentigen Lösung 
subkutan (0,05 g pro Kilo Körpergewicht). An beiden Tieren sind keine 
Abweichungen von ihrem gewöhnlichen Benehmen zu bemerken, weder 
Erregung noch Benommenheit. 
36. Versuch, Pudel, weibl., 3 Jahre alt, 16 kg schwer, erhält am 
28. Juli nachmittags 3 Uhr 16 ccm einer 10prozentigen Lösung (0,1 g 
pro Kilo Körpergewicht). Nach 25 Min. zeigt sich die Wirkung der In- 
jektion in Taumeln und Einknicken in der Hinterhand. Mit leichter 
Unruhe verstärken sich diese Symptome nur gering. Bei kurzen Wen- 
dungen kreuzt der Pudel die Vorderbeine und fällt- einige Male mit 
dem Hinterteil auf die Seite. Schläfrigkeit tritt gegen 4 Uhr auf. Sie 
ist deutlich, aber nicht besonders stark und geht auch nicht in ein 
Stadium des tiefen Schlafes über. — Am nächsten Morgen ist von diesen 
Störungen nichts mehr zu bemerken. 
87. Versuch. Box, weibl., !2 Jahr alt, 7,5 kg schwer, erhält am 
2. August nachmittags 2 Uhr 6 Min. 7,5 ccm subkutan (0,1 g pro Kilo 
Körpergewicht). Bei einer deutlichen Erregung, die sich in unruhigem 
Hin- und Herlaufen äußert, tritt nach 30 Min. eine mittelgradige Schwäche 
der Hinterhand und ein leichtes Taumeln auf. Gegen 4 Uhr gesellt sich 
eine starke Schläfrigkeit dazu. Das Tier hat sich gesetzt, die Augen- 
lider sind halb geschlossen, Kopf und Vorderkörper pendeln hin und 
her. Nach einer Stunde verfällt der Box in einen festen Schlaf. Am 
nächsten Morgen ist der Hund frei. 
38. Versuch, Derselbe Box erhält am 12. August um 5 Uhr 38 Min. 
11,5 ccm einer 10prozentigen Lösung (0,15 g pro Kilo Körpergewicht). 
Nach 20 Min. beginnt die Wirkung, die sich von der des vorigen Ver- 
zsuches nur dadurch unterscheidet, daß sie etwas stärker ist und länger 
andauert. Der Hund zeigt sich während des ganzen nächsten Tages 
noch deutlich schläfrig, ist am 14. August aber frei. 
39. Versuch. Pudel, weibl., 3 Jahre alt, 16 kg schwer, erhält am 
19. August 5 Uhr 35 Min. 32 ccm einer 10prozentigen Lösung subkutan 
(0,2 g pro Kilo Körpergewicht). Nach 20 Min. beginnt die Wirkung sich 
in leichtem Taumeln zu äußern. Planlos umherwandelnd, stößt der 
Pudel überall an. Kr hebt die Vorderbeine zu hoch, der Gang wird 
dadurch tappend. Wiederholt fällt er auf die Seite und legt sich 
schließlich zusammengerollt zum Schlafe nieder. In dieser Stellung 
lange zu verharren, ist ihm nicht möglich, er sinkt bald lang ausge- 
streckt auf die Seite und verfällt in einen ruhigen Schlaf. Die Reflexe 
sind sehr stark abgeschwächt, aber noch vorhanden, zum Teil beant- 
wortet er Kneifen und Nadelstiche mit leichtem Winseln. — An den 
beiden folgenden Tagen hält dieser Zustand an, doch nimmt der Pudel 
Fleisch, das man ihm vorhält, gierig an. Am 22. August sind die 
Lähmungserscheinungen geschwunden. Der Gang ist aber noch steif, 
der ganze Eindruck der eines müden Tieres. Die Injektionsstellen sind 
sehr empfindlich, auch bei vorsichtigem Betasten heult der Hund 
laut auf, 
40, Versuch, Derselbe Hund erhält am 24. August 9 Uhr 40 Min. 
48 ccm einer 10prozentigen Lösung (0,3 g pro Kilo Körpergewicht). Nach 
15 Min. besteht neben leichtem Taumeln und deutlicher Unruhe ein 
schweıfälliger Gang. Die Hinterbeine werden öfter mit der Zehe über 
den Boden geschleift, Der Schlaf tritt dann schnell ein (10 Uhr 35 Min.). 
Er ist ruhig, tief, fast komatös. Die Reflexe erlöschen vollständig. Zu 
diesem Zustande tritt nachmittags noch ein leichtes Zittern der Extremi- 
täten, das sich bis gegen Abend über den ganzen Körper ausdehnt. Die
	        
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