Full text: Studien über Erbfehler in der Pferdezucht

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bilität, d. h. Entstehung erblicher Abänderungen, in Kürze 
geordnet, zusammenzufassen. 
Die Hauptrichtungen der Variabilitäts-Theorie sind: 
a) Die Lehre Lamarcks gipfelt in der Vererbung 
erworbener Eigenschaften. Geologische, klimatische, 
Haltungs- und andere Veränderungen der Umgebung 
bedingen eine Umänderung der Tätigkeit von Organen 
und dadurch eine Umgestaltung des Organismus. 
Die Lehre Darwins ist die eigentliche Selektions- 
theorie. Aus der natürlichen Zuchtwahl entstand im 
Kampfe ums Dasein die Zweckmäßigkeit der Organe. - 
Die Lehre Weismanns erklärt jegliche Ent- 
wicklung aus den Vorgängen im Keimplasma. 
DieLehrevon de Vries behandelt das Auftreten 
plötzlich entstandener Abänderungen, woraus alle Ver- 
änderungen der Arten erklärt werden sollen, 
Mutationstheorie genannt. 
Die Lehre von der Beeinflussung der 
Erbanlagen durch die Akklimatisation und infolge 
von Erkrankungen. 
Die wichtigste Vererbungsdisziplin ist diejenige der Konstitution 
(der Körperverfassung) und der Komplexion (physiologische 
Organtätigkeit). 
Sie bildet die Grundlage für gedeihliche Vererbungsprinzipien. 
Sie ist der entscheidende Faktor für alle strittigen Fragen. 
Alle Krankheiten, die die Konstitution und die Komplexion 
schädigen, machen die mit der krankhaft veränderten Körper- 
verfassung behafteten Zuchttiere in den ersten Generationen 
bestimmt, wenn nicht für die ganze Erbfolge wertlos, wie wir das 
z. B. am sichersten an der von mir zuerst demonstrierten 
Brustseuchenerkrankung der Pferde bestimmt feststellen können. 
Auch‘ Schöttler lehrt, daß Schädigung der Gewebe und 
Keimzellen durch. Infektionskrankheiten stattfinden 
kann, und zwar dauernd und vorübergehend. Es ist auch bekannt, 
daß z.B. Frauen nach schweren Infektionskrankheiten (Influenza, 
Diphtherie usw.) steril werden. So kann auch durch Brustseuche,
	        
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