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Plötner.
Kegels von 20 cm Höhe und mit einem Durchmesser von 15 cm an der
Basis, Hier befindet sich ein elliptisches Hautstück, das mit zahlreichen
Knoten, Fistelöffnungen und Abszessen durchsetzt ist. Die Fistel-
;ffnungen, die zum großen Teil wallartig umrandet sind, führen in
Zanäle von verschiedener Größe und endigen teilweise in größeren
Abszeßhöhlen. Die ganze Oberfläche bekommt durch die vielen
Xnoten, die Walnußgröße und darüber erreichen, ein höckeriges Aus-
;ehen. Die Haut läßt sich über dem Tumor nicht verschieben. Seine
Zonsistenz ist hart. Auf dem Durchschnitt zeigt sich, daß das
zanze Euter von einer dicken, bindegewebigen, sehr derben Kapsel um-
zeben ist, die 2—4 cm stark ist, sich sehr schwer schneiden läßt und
;chwartige Beschaffenheit besitzt. In dieser Kapsel, welche an einzelnen
Stellen Fortsätze in Form von bindegewebigen Septen in das innere
ewebe sendet, finden wir eine Masse von gelapptem Bau, gelber Farbe,
1öckeriger Beschaffenheit und bedeutend weicherer Konsistenz als die
umgebende Kapsel. An vielen Stellen läßt sich der typische Bau
des Eutergewebes noch sehr guterkennen. In anderen Gegenden
ist die Schnittfläche mißfarbig, graurot oder dunkelrot gefärbt, während
sie hier und da Defekte aufweist, die von Abszessen herrühren, deren
3röße zwischen der eines Hanfkorns und der einer Haselnuß wechseln.
Die Abszeßwand ist vielfach wieder eine bindegewebige Schicht von
wechselnder Stärke.
Die große Kapsel, welche das Ganze umschließt, ist an ihrer
unteren, der äußeren Haut zugekehrten Fläche an vielen Stellen durch
die schon erwähnten zahlreichen, mit Eiterhöhlen kommunizierenden
Fistelgänge durchbohrt.
Die histologische Untersuchung, der Präparate aus verschie-
denen Gegenden des Tumors unterzogen wurden, ergab den entsprechen-
den Befund wie der Fall! I.
Fall III. Eine braune 10jährige Stute, die am 3. März des-
selben Jahres in die chirurgische Klinik eingestellt wurde, befand sich
in gutem Nährzustand, obwohl sie seit 2 Jahren an einer geschwulst-
artigen Erkrankung des Kuters litt.
Untersuchungsbefund. In der linken Milchdrüsen-
hälfte befand sich eine Verdickung von dem Umfange einer Hand-
Aäche und von ungefähr 6 cm Dicke. Dieselbe ging allmählich in die Nach-
barschaft über und fühlte sich sehnenhart an. Vermehrte Wärme und
Schmerzhaftigkeit auf Druck waren nicht vorhanden. Auf der Höhe
der Schwellung gewahrte man zwei fistelartige Oeffnungen, aus denen
sich tropfenweise Eiter ergoß. Bei der mikroskopischen Untersuchung
des aus diesen Fisteln gewonnenen Eiters wurden die typischen Trauben-
pilze gefunden, so daß die Diagnose „Botryomykose“ ge-
sichert war.
Operation. Am 8. März wurde Patient in folgender Weise ope-
viert: Nach gründlicher Desinfektion des Operationsfeldes wurden zwei
15 cm lange, bogenförmige Schnitte angelegt, die den Hautstreifen mit
den beiden Fistelöffnungen umfaßten. Von hier aus wurde die linke
Euterhälfte mit dem Tumor nach Möglichkeit auf stumpfem Wege
von seiner Umgebung und Unterlage losgetrennt. Er hatte ein Gewicht
von 1,750 kg. Die Wundhöhle wurde mit Tampons ausgefüllt und die
Haut darüber vernäht. Vom 2. Tage ab wurde mit offener Wund-
gehandlung begonnen.
Nachbehandlune. Trotz des erheblichen Eingriffes war Patient