lieselben recht spärlich im Blute vorkommen. Es ist aber sehr wahr-
scheinlich, daß das: Aufsuchen dieser wenigen Trypanosomen durch die
von Martini in Manila und von Crawley in Nordamerika angewandte
Züchtungsmethode wesentlich erleichtert werden könnte.!
Nuttall (6) veröffentlichte im Jahre 1908 eine Arbeit „The Develop-
ment of Piroplasma canis in Culture‘, in der er eine Reihe von Ver-
suchen anstellte, um Hundepiroplasmen im künstlichen Nährboden zu
züchten. Zunächst benutzte Verfasser das Blutserum infizierter Tiere,
das er durch Zentrifugieren des Herzblutes eines kurz vorher gestorbenen
Hundes erhielt. Nach 2 Stunden zeigten sich in der klaren Flüssigkeit
viele runde Parasiten und wenig bewegliche birnförmige. Nach 17 Stunden
wurden wenige runde Parasiten, aber keine beweglichen mehr gefunden.
Ebenso war es in dem Serum, das von koaguliertem Blute genommen
war. Ähnliche Resultate erhielt er, indem er defibriniertes Herzblut in
verschlossenen Gläsern bei. verschiedener Temperatur aufbewahrte. In
Blutagar, der aus gleichen Teilen Kaninchenblut und flüssigem Agar bei
55° C hergestellt und dem etwas defibriniertes, parasitenhaltiges Hundeblut
zugesetzt war, konnten zu verschiedenen Zeiten nur ein paar degenerierte
Parasiten nachgewiesen werden.
In defibriniertem Hundeblut, das mit wenig 2 prozentiger Natrium.
zitratlösung versetzt worden war und das in verschlossenen Röhrchen bei
verschiedenen Temperaturen aufbewahrt wurde, rundeten sich sämtliche
Parasiten ab. In einem dieser Röhrchen wurden ein paar Formen mit
schön begrenzten, strahlenartigen Fortsätzen gefunden.
Wurde dem Hundeblut eine 4 prozentige Natriumzitratlösung zugefügt,
30 rundeten sich ebenfalls sämtliche Parasiten ab. Strahlenartige Fort-
zätze wurden nicht gefunden.
Ähnliche Resultate wurden erzielt, wenn die Parasiten in „normale
Salzlösung‘“, die eine 4prozentige Natriumzitratlösung enthielt, gebracht
wurden. In einer 25 prozentigen Kaliumoxalatlösung und in einer dünnen
sauren Kaliumoxalatlösung waren die Erfolge die gleichen, wie in.der
2 prozentigen Natriumzitratlösung.
In dem Nährboden, wie ihn Miyajima benutzte (defibriniertes Blut
und Nährbouillon in dem Verhältnis von 1:5 bis 1:10), rundeten sich
die Parasiten schnell ab. Formen, wie sie Miyajima beschrieben hat,
and solche mit strahligen Fortsätzen, wurden nicht bemerkt. ;
' Anmerkung: Inzwischen hat sich diese Methode auch in Deutschland bewährt.
Vgl. hierzu: Knuth u. Rauchbaar, Nachweis von Trypanosomen beim Rinde
im Kreise Oberwesterwald mittels Züchtung in Blutbouillon. Berliner Tierärztliche
Wochenschrift. 1910. Nr. 27. — Ferner: Dieselben, Zum Vorkommen von Trypano-
somen bei Rindern in Deutschland. KEbenda. 1910. Nr. 31,