Full text: Ein Beitrag zur Züchtung von Piroplasmen in künstlichen Nährböden

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Blutes versetzte. Dieses Gemisch wurde in Reagensgläschen, die mit einem 
Wattestopfen verschlossen waren, im Brutschrank bei einer Temperatur von 
25 bis 26° C aufbewahrt. Bei der Untersuchung in Ausstrichpräparaten, 
die nach Giemsa gefärbt worden waren, beobachtete ich nach 16 und 
20 Stunden runde und birnförmige Parasiten. Die runden Parasiten lagen 
meist außerhalb der roten Blutkörperchen und einige zeigten ganz deutlich 
2 Kerne, von denen der eine dunkler gefärbt war als der andere. Kinige 
Parasiten zeigten schon deutlich einen beginnenden Zerfall, daran kenntlich, 
daß der Zelleib unregelmäßig eingerissen erschien. Nach 48 Stunden waren 
die Beobachtungen ungefähr dieselben, nur sah ich in einem roten Blut- 
körperchen einen birnenförmigen Parasiten, der an dem spitzen Ende in 
einen langen fadenartigen Fortsatz ausgezogen war. Bei ein paar Parasiten 
hatte es den Anschein, als ob sie im Begriff wären, sich zu teilen; das 
Plasma erschien deutlich eingeschnürt (vgl. Taf. III, Fig. 4). Nach 
58?/, Stunden hatte die Zahl der Parasiten bedeutend abgenommen; ich 
sah nur noch wenige runde Parasiten, deren Kern und Zelleib sehr dunkel 
yefärbt und undeutlich voneinander abgesetzt waren. Nach dieser Zeit 
konnten überhaupt keine Parasiten mehr erkannt werden. Irgend welche 
Formen, die eine Phase der Weiterentwicklung hätten darstellen können, 
waren nicht zu finden. 
Versuch II. (Nährboden von Marzinowsky.) 
Nach dem Vorgehen von Marzinowsky, der in seinem Nährboden 
eine Vermehrung von Piroplasma equi beobachtet hat, wählte ich als zweiten 
Kulturboden eine Mischung von 10°" parasitenhaltigen Hundeblutes und 
2a, 2° einer 10 prozentigen chemisch reinen Natriumzitratlösung. Die 
Röhrchen wurden in derselben Weise gehalten, wie in Versuch I angegeben. 
Nach 16 und 18 Stunden konnte‘ ich nur wenige Parasiten in den gefärbten 
Ausstrichen nachweisen. Es waren runde und birnenförmige Parasiten zu 
sehen, die einzeln und zu zweien auf den roten Blutkörperchen lagen; eben- 
soviel Parasiten lagen auch außerhalb der Blutscheiben. Nach 48!/, Stunden 
bot sich mir dasselbe Bild. Am 3. Tage, nach 68!/, Stunden waren nur 
noch runde Parasiten sichtbar, von denen auch wieder die meisten zwei 
jeutliche Kerne zeigten, die ebenfalls ein verschiedenes Rot zeigten. Zu- 
weilen traf ich auch hier wieder Parasiten, die an einer Stelle eingeschnürt 
arschienen. An den folgenden Tagen konnten nur noch ganz vereinzelte, 
runde Parasiten gefunden werden, deren Kern nur sehr undeutlich zu er- 
kennen war. Formen mit strahlenartigen Fortsätzen, wie sie Marzinowsky 
in seinen Kulturen nachgewiesen hat, konnte ich niemals beobachten. 
Versuch IN, (Nährboden von Nuttall.) 
Diesmal benutzte ich einen Nährboden, der aus 5° einer 2 prozent. 
Natriumzitratlösung und 1° defibrinierten, parasitenhaltigen Hundeblutes 
bestand. Bei der Untersuchung nach 16 Stunden sah ich runde und birn- 
förmige Parasiten, die zum größten Teil in den roten Blutkörperchen lagen, 
Einige runde Parasiten lagen frei zwischen den roten Blutkörperchen, von 
denen mehrere zwei deutliche Kerne hatten. Außer den runden und birn- 
förmigen Parasiten beobachtete ich auch solche, die eine Zwischenform an-
	        
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