Full text: Ein Beitrag zur Züchtung von Piroplasmen in künstlichen Nährböden

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yenommen hatten, und die ich als wurstförmig bezeichnen möchte. Ab- 
gesehen von der Gestalt unterschieden sie sich nicht von den übrigen Para- 
siten. Manche birnförmige Parasiten waren an ihrem spitzen Ende noch 
miteinander verbunden und offenbar in Teilung begriffen. 
Nach 20 Stunden waren die Verhältnisse noch dieselben, auch die Zahl 
der Parasiten war annähernd die gleiche. Nach 44 Stunden waren dagegen 
nur bedeutend weniger Parasiten zu sehen, die sich im übrigen sämtlich 
abgerundet hatten. Bei weiteren Untersuchungen nach 68 Stunden konnte 
ich ein immer weiteres Zurückgehen der Parasiten an Zahl konstatieren bis 
bei 91 Stunden nur noch ganz vereinzelte Parasiten angetroffen wurden. 
In manchen Fällen ließ sich deutlich sehen, daß die Parasiten zerfallen 
waren. Der Zelleib war unregelmäßig eingerissen, der Kern zuweilen: auch 
ganz aus dem Parasiten herausgetreten. In anderen Fällen war der Zelleib 
derartig zerfallen, daß nur noch blaue Pünktchen zu sehen waren, in deren 
Mitte der rote Kern lag. Formen mit strahlenartigen Fortsätzen, wie sie 
Nuttall in einem Fall bei gleicher Zusammensetzung des Nährbodens ge- 
sehen hat, konnte ich nicht nachweisen. 
Versuch IV. (Nährboden von Nuttall.) 
In den folgenden vier Versuchen benutzte ich eine 0-6 prozentige 
physiologische Kochsalzlösung, die mit gleichen Teilen defibrinierten, para- 
sitenhaltigen Blutes gemischt war. Die Röhrchen bewahrte ich im Brut- 
schrank bei 26 bis 27° C auf. Die Flüssigkeit, die sich über den zu Boden 
gesunkenen Blutkörperchen befand, goß ich nicht ab, um einerseits ein Auf- 
rühren der roten Blutkörperchen zu vermeiden und um andererseits die Zahl 
der ohnehin schon spärlichen Parasiten nicht noch weiter zu vermindern. 
Bei der Untersuchung nach 16 Stunden fand ich neben den gewöhn- 
lichen Formen wieder solche, die an einer Seite eingeschnürt waren, und 
daneben auch einige wurstförmige Parasiten. Bei mehreren Parasiten waren 
deutliche, scharf begrenzte Strahlen. vorhanden, deren Zahl allerdings nicht 
sehr groß war. Manche keulenförmige Parasiten hatten an dem dicken 
Ende auch nur einen Strahl. Bei vielen birnartigen Formen war das spitze 
Ende zu einem langen Stachel ausgezogen, der manchmal auch in der 
Richtung der Umgrenzung des betreffenden Blutkörperchens umgelegt war 
Taf. III, Fig. 6 bis 9). 
Nach 44 Stunden bot sich noch dasselbe Bild in bezug auf die gewöhn- 
lichen Formen, doch hatten die Strahlenformen bereits abgenommen und es 
fiel mir auf, daß sie dunkler gefärbt waren als am ersten Tage. Zwei 
Parasiten fand ich, anscheinend miteinander verschmolzen, von denen jeder 
an beiden Enden einen stachelartigen Fortsatz zeigte (Taf. III, Fig. 11). 
Am 3. Tage, nach 68 Stunden, war die Zahl der Strahlenformen noch weiter 
zurückgegangen, doch waren die Strahlen noch deutlich zu erkennen. In 
einem der Ausstriche fand ich einen ungewöhnlichen großen birnförmigen 
Parasiten, dessen spitzes Ende in einen sehr langen, geißelartigen, blau ge- 
färbten Fortsatz ausgezogen war (Taf. III, Fig. 13). Am folgenden Tage, 
nach 91 Stunden, waren sämtliche Strahlen verschwunden und konnten später 
auch nicht wieder beobachtet werden. Die roten Blutkörperchen waren bis 
zum Schluß der Untersuchungen gut erhalten.
	        
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