larauf zugrunde gingen, ohne daß ihre Übertragung auf für Piroplasmen
hoch empfängliche Rinder jemals gelang, während letztere stets durch
lie in der Bouillonkultur gewachsenen Trypanosomen infiziert werden
zonnten.
Martini konnte hierdurch zugleich den Nachweis führen, daß die
T’rypanosomen in den Kulturröhrchen sich nicht aus den gleichzeitig vor-
handenen Piroplasmen entwickelt hatten, wie dies Miyajima (1) 2 Jahre
vorher in Japan durch secine Versuche als sehr wahrscheinlich hin-
yestellt hatte.
Bei der großen Bedeutung für die tropische Veterinärmedizin, die
jer seit 10 Jahren wiederholt versuchten Züchtung von Piroplasmen
unzweifelhaft zukommt, schien es mir erwünscht, eine Nachprüfung der
»isher hierüber gemachten Feststellungen vorzunehmen.
Meine Arbeit ist in der Abteilung für Tropenhygiene des hygienischen
Instituts der Königlichen Tierärztlichen Hochschule zu Berlin unter der
Leitung des Hrn. Abteilungsvorstehers Dr. Knuth angefertigt worden.
Literatur.
Von den Forschern, die sich mit der Züchtung von Piroplasmen
beschäftigt haben, ist der französische Tierarzt Lignieres (11) der erste
gewesen.
Bereits im Jahre 1900 erschien eine Arbeit: La Tristeza ou la malaria
bovine dans la Republique Argentine, in. der Ligni&res (11) die Züch-
sung von Piroplasma bigeminum im künstlichen Nährboden
veschreibt. Verfasser benutzte dazu einmal defibriniertes parasitenhaltiges
Blut, das andere Mal hämoglobinhaltiges Serum kranker Tiere. In beiden
Kulturmedien glaubte er ein Wachstum der Parasiten beobachten zu
können, doch sah er stets nur runde, nie birnförmige Gebilde. Eine
Nachprüfung dieser Resultate durch Kossel, Schütz, Weber und
Miessner (26) ergab jedoch, daß es sich bei den Versuchen nicht um
3in Wachstum, sondern nur um eine Konservierung der Parasiten handelte,
and daß die angeblich aufgetretenen Sporen Zerfallsprodukte der Parasiten
larstellten.
Gelegentlich dieser Nachprüfung wurde außerdem festgestellt, daß
sich die Parasiten in der Konservierungsflüssigkeit bei einer Temperatur
von 8° viel länger infektionsfähig erhalten, als bei der gewöhnlichen
Züchtungstemperatur von 37°,
Im Jahre 1904 veröffentlichten Dschunkowsky und Luhs (7) ihre
Arbeit: „Die Piroplasmen der Rinder“, in der die Verfasser zunächst das
xlinische Bild bei Piroplasmosis nebst Sektionsbefund gestorbener Tiere