Full text: Beitrag zur Kenntnis der perniziösen Anämie der Pferde

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ebenfalls nach 8—14 Tagen der Krankheit erliegen; 
Heilungen sind sehr selten. 
Die chronische Form lässt Erscheinungen der 
Blutarmut erkennen und zeitweise auftretendes Fieber. 
Die Fieberanfälle erstrecken sich in Zwischenpausen 
von einigen Tagen ab bis zu mehreren Wochen und 
dauern dann 2—3 Tage an. Dabei findet eine Steige- 
rung und ein Abfall der Temperatur statt, während 
dieselbe sonst normal bleibt. Mattigkeit, wechselnder 
Appetit, blasse Schleimhäute, etwas erhöhte Pulszahl 
sind bezeichnende Erscheinungen. Auch an Oedemen 
fehlt es nicht, z. B. am Bauch, Schlauch, Unterbrust 
und Gliedmassen. Polyurie und Albuminurie sind 
meist vorhanden, Durchfall selten. Bei der Arbeit tritt 
sofort Atemnot, Herzklopfen, Schweissausbruch und 
schwankender Gang auf. Obwohl die Ernährung im 
a'lgemeinen befriedigend ist, gehen die Tiere meist 
nach mehrmonatlicher Dauer der Krankheit an chro- 
nischer Erschöpfung zu Grunde. Bisweilen werden 
auch Heilungen beobachtet. 
Blutbefund. Mit Absicht lasse ich nun als 
ein besonderes Kapitel den Blutbefund folgen, da ich 
zu meinen Versuchen das Serum kranker Tiere be- 
nutzt habe und die Veränderungen des Blutes bei der 
perniziösen Anaemie ebenfalls von grosser Bedeutung 
für die Erkennung der Krankheit sind. 
Das Blut der an perniziöser Anaemie erkrankten 
Pferde ist von heller Farbe, das ausgeschiedene Se- 
rum ‚dagegen erscheint dunkler gelb. Die Gerinnbar- 
keit ist vermindert. Die Erythrocyten zeigen nach 
Carre und Valle sehr unregelmässige Formen, wäh- 
rend Ostertag und Marek keine Formveränderungen 
fanden. So sahen die beiden französischen Forscher 
eckige, längliche, keulen-, birnen- und nierenförmige 
rote Blutkörperchen, die bald sehr klein, bald sehr 
gross und mitunter sogar kernhaltig waren. Sie
	        
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